Wreckless
- The Yakuza Missions - Microsoft XBox
Effektvoll
durch die Straßen Hongkongs. Mein
momentan drittes Xbox Spiel ist der Arcadelastige Titel
Wreckless - The Yakuza Missions von den Entwicklern Bunkasha
Games. Gerade von den Replays habe ich mich schon so beeindruckt
gefühlt, doch im Spiel kam dann doch schnell etwas
Enttäuschung auf. Doch der Reihe nach:
-= Das Spiel =-
Wreckless
spielt in Hongkong, wo die Yakuza Mafia für Angst und
Schrecken sorgt. Ihr habt die Möglichkeit, entweder
10 Missionen für eine Spezialeinheit der Polizei zu
spielen oder 10 Missionen für zwei Pseudo-Agenten zu
bestehen. Dabei stehen euch am Anfang für jede Seite
lediglich zwei Fahrzeuge zur Auswahl, doch im laufe der
Missionen werden weitere Fahrzeuge freigeschaltet. Insgesamt
kommt man demnach auf maximal 20 verschiedene Missionen
und 14 Fahrzeuge, 7 für jede gewählte Seite. Neben
einer kleinen Polizeiwagenente und einem Gelände-Buggy
sind noch ein DeLorean Wagen a la Back To The Future enthalten
und einige andere. Zu Beginn könnt ihr für jede
gewählte Seite vier Missionen direkt anwählen,
die restlichen Missionen sind dann erst zugänglich,
sobald die ersten Missionen erfolgreich bestanden wurden.
Nach
der Auswahl der ersten Mission für die beide Elite
Polizistinnen bekam ich den Auftrag, drei Fahrzeuge der
Yakuza zu rammen bis zur Explosion, da diese es auf einen
Geldtransporter abgesehen haben. Man startet seine Mission
und erlebt gleich eine unglaubliche Hetzjagd. Mit viel Krach
liefert man sich in den engen Gassen und weitreichenden
Stadtpassagen wilde Verfolgungsfahrten und dabei kann so
ziemlich alles zu Bruch gehen, was kein Haus ist. Die Kollisionsabfrage
ist dabei natürlich nicht ganz realistisch, aber das
ist so gewollt, damit ihr ungehindert durch kleine Buden,
Pfeiler, Büschen heizen könnt und seht, wie die
Leute vor Schreck zur Seite Springen. Das erinnerte mich
ein wenig an Madtown Madness für den PC.
Was
einem dabei ein wenig nervös macht ist in jeder Mission
die tickende Zeitbombe, ihr bekommt nur ein knappes Zeitlimit
für euren Auftrag. Auch wenn die Grafik noch so schön
ist und es überall kleinere Attraktionen gibt und Abkürzungen,
ihr werdet es in einer Mission nicht genießen können,
dafür reicht die Zeit nur selten. Was ich mir an dieser
Stelle sehr gewünscht hätte wäre ein Free
Modus, wo man sich mal ungehindert bewegen kann in dieser
virtuellen Stadt und sich auch besser mit den Fahrzeugen
vertraut zu machen. Leider ist dieser Punkt nicht im Spiel
enthalten.
-= Grafik =-
Der
erste Eindruck ist wirklich sehr atemberaubend. Hongkong
lebt ist mein erster Gedanke, die Straßen sind voll
mit anderen Fahrzeugen, Passanten und Aktivitäten und
jede Menge Material, das ihr zu Bruch fahren dürft
bei euren Hetzjagden. Dabei dürft ihr dank gesenkter
Kollisionsabfrage durch Büsche, Bäume und Absperrungen
rasen, bis auf kleinere Ruckler im Force Feedback macht
sich das nicht sehr bemerkbar. Leider sind die geschroteten
Teile nur wenige Sekunde sichtbar, dann lösen sie sich
einfach auf. Ansonsten zeigt das Spiel, was in der Xbox
grafisch möglich ist. Explosionen, Lichtreflexe vom
feinsten, das sieht fast schon zu bunt aus. In der Abenddämmerung
taucht die Stadt in einem Meer an Farben und Lichtspielen
ein, dabei wird stets die Geschwindigkeit gehalten und es
gibt keine Ruckler. Wenn zuviel auf einmal auf dem Schirm
passiert, bemerkt man leicht verwaschene Szenen, hier schaltet
wohl die Grafikengine zum Schutz der Spielbarkeit einen
Gang tiefer. Das ganze geht sehr flüssig ineinander
über und man bemerkt das kaum. Die Fahrzeugmodelle
bestehen ebenfalls aus einer Menge Polygone und machen optisch
einen hervorragenden Eindruck und runden den sehr guten
Grafikeindruck ab.
Ein
wahres Gedicht sind aber die Replays! Entweder schaut ihr
es euch mit normalen Kameras an (langweilig) oder ihr lasst
auf euch alle Effekte eines solchen Replays auf euch wirken.
Dabei kommen sowohl schwarz-weiß flackernde Kameras
zum Einsatz, wie man es vielleicht von Überwachungskameras
denken könnte. Dann wiederum gibt es Szenen mit Mosaik
oder Blur Effekten. Die Replays sehen jedenfalls sehr realistisch
aus und es macht einfach Spaß, das gerade Geschehene
noch mal auf diese Weise zu betrachten. Die Replays sind
nach Gran Turismo auf der Playstation 2 jedenfalls das beste,
was ich bei Rennspielen gesehen habe.
-= Sound =-
Hier
hinterlässt das Spiel einen gemischten Eindruck. Während
die Effekte und die Motorensounds, Explosionen und anderen
Nebengeräusche sehr gut ins Bild passen und einen guten
Eindruck machen, ist die Hintergrundmusik nichts für
meine Ohren, denn sie dümpelt nach wenigen Minuten
so vor sich her. Das mag ja noch Geschmacksache sein, aber
gefällt mir nicht sonderlich.
-= Gameplay =-
Eure
unterschiedlichen Fahrzeuge steuern sich sehr unterschiedlich.
Vom flinken aber schwer zu steuernden Rennflitzer bis zum
gutmütigerem Buggy und schweren Panzer ist so ziemlich
alles dabei. Eure Steuerung beschränkt sich dabei auf
Gas geben und Bremsen, gelegentlichen Rückwärts
setzten und auch die Handbremse will bei schnellen Richtungswechsel
zum Einsatz kommen. Alle Fahrzeuge schalten sich dabei automatisch,
manuell könnt ihr die Fahrzeuge nicht schalten. Das
Spiel sieht zwei verschiedene Kameraperspektiven vor, entweder
eine gute Innenansicht oder die etwas unübersichtliche
Außenansicht. Die kleine Radarkarte zeigt euch eure
Position und den Straßenverlauf sowie mögliche
Gegner an.
-= Multiplayer Modus =-
Fehlanzeige!
Das Spiel bietet leider keinerlei Multiplayer Optionen und
Funktionen und kann daher nur von einer Person gespielt
werden. Eigentlich schade, denn Hetzjagden gegen einen Konkurrenten
oder ein Rennen gegeneinander würde den Spielumfang
des Spiels durchaus gut tun.
-= Fazit =-
Das
Spiel ist technisch sehr beeindruckend und macht optisch
und spielerisch eine sehr gute Figur. Allerdings nützt
das wenig, wenn die Missionen innerhalb eines Wochenende
mit viel Frust und Ärger durchgespielt wurde, ein Multiplayer
Modus fehlt und ich mir langsam an den wirklich schönen
Replays die Augen satt gesehen habe? Was
dem Spiel demnach fehlt ist die Motivation, noch mal eine
Mission zu spielen. Da ich allerdings auch zur Kategorie
der Spaß-Racer gehöre, gibt es knapp vier Sterne
für den Titel und meine Empfehlung. Allerdings sollten
Simulations- Fans den Titel unbedingt vorher antesten, ich
vermute nämlich das Spieler mit einem Hang zur Simulation,
dem Tuning von Fahrzeugen nicht wirklich mit dem Game glücklich
werden können. Allen
anderen sei noch gesagt, das der Preis bei rund 59 Euro
an der oberen Grenze für Konsolenspiele tendiert. Gerade
dieses Spiel wäre für mich ein Paradebeispiel,
auf Grund der kurzen Spieldauer den Preis zu senken.
Vorteile: sehr gute Grafik, gutes Gameplay und fantastische
Replays
Nachteile: kein Multiplayer Modus, Zeitlimit der
Missionen, wenig Langzeitmotivation
©
2002 Rene Simons, veröffentlicht bei ciao.com und
dooyoo.de unter dem Nick ReneS74.
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