Magic
– The Gathering: Battlegrounds - Xbox
Einigen ist vielleicht das Kartenspiel “Magic-The
Gathering” (Die Zusammenkunft) bekannt, welches im
Jahre 1993 von Richard Garfield, einem Mitglied vom „Wizards
of the Coast“-Team, entwickelt wurde. Dabei übernehmen
die Spieler die Rolle von mächtigen, sich duellierenden
Zauberern. Die starke Orientierung an traditionellen Rollenspielen
ähnlich der bekannten „Pencil and Paper“
Spielen wie „Dungeons and Dragons“ ist offensichtlich.
Im Spiel stellen die Karten Zaubersprüche, Kreaturen,
Artefakte oder Landschaften dar (Berg, Insel etc.), aus
welchen magische Energie bezogen wird (Mana).
Die
Mana-Arten gliedern sich wie folgt in:
Weiß
- Schutz und Heilzauber – gewährt göttliche
Heilung (Ebenen)
Blau – Counter Zauber – kann Kreaturen wiederbeleben
(Inseln)
Schwarz – Friedhof als Ressource verwenden: Vampire,
Zombies (Sümpfe)
Rot – mächtiger Zauber für Direktschaden
(Gebirge)
Grün – mächtige Kreaturen, die Mächte
der Natur (Inseln)
Laut
Informationen der Hersteller-Seite gibt es zur Zeit über
10.000 verschiedene Karten und 5 Millionen Spieler weltweit.
Neben den 38 Magic-Editionen existieren zahlreiche Zusätze.
Das
Spiel erinnert auf den ersten Blick unweigerlich an “Pokemon
Arena”. Bei der Zusammenkunft tritt man gegeneinander
an und schickt seine mächtigen Kreaturen in die Schlacht.
Nach
einem ganz nett gemachten Intro geht's auch schon los. Man
hat die Qual der Wahl zwischen: Mission, Arcade-Duell, GG-Duell,
Duell Übungsmodus und ein Xbox Live-Modus wurde dem
Spiel auch spendiert (dazu später mehr). Ich entscheide
mich sogleich wild entschlossen für den Missions-Modus.
Dieser beginnt mit einer Trainings-Mission. Kenner des Kartenspiels
werden sich eventuell gleich heimisch fühlen, für
mich als „Magic“-Anfänger ist der Trainings-Modus
unumgänglich.
Insgesamt
kämpft man sich im Missions-Modus durch 6 Kapitel mit
verschiedenen Missionen, in denen man auf verschiedenen
Gebieten und Arenen neue Fähigkeiten und Taktiken erlernt.
Zunächst wählt man eine der am Anfang zur Verfügung
stehenden Figuren aus und verpasst ihr einen Namen. Dann
geht's auch schon los mit ein paar leichten Trainingseinheiten.
Schließt man ein Kapitel erfolgreich ab, winken zB
neue Sprüche als Belohnung. Für das erfolgreiche
Abschließen eines ganzen Kapitels gibt es Belohnungen
zB in Form von Gegenständen.
Nach
ein paar erfolgreichen und leicht verständlichen Übungsmissionen
steht auch schon das erste Duell an. Man steht sich in einer
3-D-Kampfumgebung gegenüber und kann seinen Magier
darin frei bewegen (per linkem Analog-Stick). In der Mitte
des Kampffeldes befindet sich eine grüne Linie, welche
die Grenze zwischen eurem und dem Gebiet des gegnerischen
Magiers markiert. Diese Linie könnt ihr zwar überschreiten,
bleibt ihr aber zu lange in der gegnerischen Hälfte
kostet dies wertvolle Energie. Außerdem lassen sich
auf dieser Seite keine Sprüche ausführen. Dafür
kann man dem Gegner wertvolles Mana klauen.
Mit
der rechten Schultertaste vollführt euer Alter Ego
einen einfachen Schlag. Mit der linken Schultertaste lässt
sich ein einfacher Schutzzauber beschwören. Zu Anfang
eines jeden Duells gilt es Mana Kristalle zu sammeln. Mit
den Tasten X, A, B lassen sich Beschwörungen und Zaubersprüche
ausführen. Mit der Y Taste geht's ein Fenster zurück.
Jeder Duellant verfügt über eine Energieleiste,
ist diese leer, ist der Kampf zu Ende. Darunter befindet
sich die Mana-Leiste. Je mehr Mana desto besser –
man benötigt dieses für die zahlreichen Sprüche
und Beschwörungen. Je mehr Mana ein Spruch kostet,
desto länger dauert es, diesen auszuführen.
Besiegte
beschworene Kreaturen des Gegners lassen Mana zurück,
welches eure Leiste wieder füllt. Beschworene Kreaturen
verfügen ebenfalls über eine Energieleiste, die
unter der Figur eingeblendet wird. Durch Drücken der
„Start“-Taste erscheint ein kleines Optionen-Menü
wo sich Tipps und Spruchbeschreibungen abrufen lassen. Wer
noch nie mit der „MAGIC“ Welt in Berührung
gekommen ist (so wie ich) dem erschließt sich das
komplexe Regelwerk dieser Serie nicht sofort, was aber nicht
weiter schlimm ist, denn meiner Meinung nach versucht Atari
hier ganz klar auch Anfänger vor den Bildschirm zu
locken.
Hier
stellt das Spiel eine willkommene Abwechslung zum “Yu-Gi-Oh”(Konami)-Hype
dar. Insgesamt
ist die technische Umsetzung sehr gut gelungen. Das Spiel
basiert auf der neusten Unreal Engine die schon bei Games
wie “Splinter Cell” (Ubisoft) und “Prince
of Persia” (Ubisoft) erfolgreich zum Einsatz kam und
sich perfekt auf die Hardware der Xbox anpassen lässt.
MTG wurde mit sehr viel Liebe zum Detail geschaffen, und
man sieht dem Game auch an, dass man die zahlreichen Magic
Fans nicht enttäuschen wollte. Man hat Wert auf originalgetreue
Figuren gelegt und auch einige Original-Karten ins Spiel
integriert. Die Engine glänzt durch tolle Spezial-Effekte.
Besonders angetan haben es mir die großen Kreaturen
wie zB der Golem, die ein wahres Feuerwerk auf dem Bildschirm
entfachen. Grafischer Meilenstein ist es aber dennoch keiner
geworden. Aus der Unreal Engine ließe sich sicher
noch einiges mehr herausholen.
Die
Steuerung ist sehr gut gelungen und geht nach einer Eingewöhnungsphase
sehr gut von der Hand. Allerdings kann es schon mal vorkommen,
dass man sich in der Hektik eines Kampfes in den zahlreichen
Sprüche- und Kreaturenfenstern verhaspelt. Was gerade
bei Multiplayer-Duellen oft für verschwitzte Pads sorgt.
Womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären:
Dank Xbox Live können sich Nachwuchs-Magier auch übers
Internet duellieren oder neuen Content downloaden. Hier
war es allerdings während meines Tests relativ schwierig
deutsche Gegenspieler zu finden, und um auf den amerikanischen
Servern bestehen zu können, sollte man seine Fähigkeiten
unbedingt im Missions-Modus oder in Trainings-Kämpfen
verfeinern, ansonsten beisst euer Magier ziemlich schnell
ins Gras.
Soundtechnisch
gibt's nichts zu bemängeln. Feinster Dolby Digital
Sound kommt aus den Boxen und, wie bei nahezu jedem Xbox
Spiel, lohnt sich das anstöpseln der Konsole an die
Surround Anlage. Das Kampfgeschehen wird durch atmosphärische
Musik begleitet und jedem der Charaktere wurde eine Sprachausgabe
spendiert, welche die zahlreichen Sprüche gelungen
untermalt. Die
Bildschirmtexte wurden perfekt lokalisiert, lediglich die
Sprachausgabe kommt englisch aus den Boxen, was aber nicht
weiter schlimm ist und vielleicht sogar - in Hinblick auf
die leider oft sehr schlecht synchronisierten Produkte auf
dem Konsolenmarkt - seine Vorteile hat. Zwei Schwierigkeitsgrade
stehen anfänglich zur Verfügung: Leicht und Normal.
Neue Inhalte waren leider während des Tests über
Xbox Live noch keine verfügbar. Laut Text im Spiel
sollen aber bald neue Hexereien, Kreaturen & Arenen
zur Verfügung stehen.
FAZIT:
Alles in Allem macht Magic: The Gathering Battlegrounds
einen sehr guten Eindruck. Was mir an dem Game sehr gut
gefallen hat, ist die Tatsache dass hier auch Anfängern
(wie mir) der schnelle Einstieg in die faszinierende Magic-Welt
ermöglicht wird, ohne dabei das Regelwerk in und auswendig
kennen zu müssen. Gerade bei Spielen, die auf bekannten
(nicht virtuellen) Rollen- oder Kartenspielen basieren,
wird Einsteigern das Leben oft unnötig schwer gemacht
indem man den Spieler mit stundenlangen Tutorials und einem
zu komplexen Regelwerk erschlägt. Ob Atari der Spagat
zwischen Einsteigerfreundlichkeit und Traditionellem gelungen
ist wage ich allerdings zu bezweifeln. Kenner des Kartenspieles
werden wohl eher bei ebendiesem bleiben und das Game eher
als Ergänzung oder Abwechslung betrachten. Gerade im
Multiplayer-Modus macht das Game aber durchaus Laune und
hat einen hohen Wiederspielwert. Lässt man sich durch
die Kartenspiel-Thematik nicht abschrecken, erwarten einen
durchaus einige spannende Stunden vor dem Bildschirm. Bleibt
nur zu hoffen das sich noch ein paar Magier dazu entschließen,
ihre Kreaturen online ins Rennen zu schicken, denn zur Zeit
findet man noch relativ wenig Spiele beim Xbox Live Service.
Was
bleibt, ist ein sehr solides Game, dem aber an manchen Stellen
das gewisse Etwas fehlt, was zum Weiterspielen motivieren
würde. Die positiven Eindrücke überwiegen
aber dennoch. Technisch bewegt sich der Titel auf sehr hohem
Niveau und wurde nahezu perfekt auf die Fähigkeiten
der Xbox zugeschnitten. Hat man ein paar Magier-Kumpels,
steht spannenden Multi-Player-Duellen nichts mehr im Weg.
Wer Interesse hat, sollte das Game aber unbedingt beim Händler
seines Vertrauens mal anspielen, da das Spielprinzip sicherlich
nicht jedermanns Sache ist.
Wertung:
Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Motivation: 7/10
Spielspaß: 7,5/10
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2004 Verfasser: N3M3S1S aka Flo
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