Harvest
Moon - SNES
Harvest
Moon wurde ganz zum Ende der Super Nintendo Ära released.
Die Zeit des N64 hatte schon begonnen. Doch das ungewöhliche
und sehr liebevoll designte Spiel konnte sich auch als letzter
Spitzentitel für das SNES in Europa einen Namen machen
(Es gibt noch Versionen für den Game Boy und die PSX).
Zunächst
ist man etwas skeptisch, wenn man die Spielidee hört.
Die Simulation eines Bauernlebens? Und soll interessant
sein und funktionieren? Und wie es das tut! Dieser innovative
Mix aus Simulation und Rollenspiel macht von der ersten
Minute an süchtig. Die Aufgabe des Spielers ist es
einen Bauernhof zweieinhalb Jahre lang erfolgreich zu bewirtschaften
um sich im nahegelegen Dorf einen Namen zu machen. Das Pensum
der täglichen Arbeit erstreckt sich von einfachen,
knochenharten Feldarbeiten, wie pflügen, säen,
jäten und ernten, über die Zucht und Pflege von
Kühen und Hühnern, bis hin zur Suche nach einer
Freundin und zukünftiger Braut. Zu Beginn des Spiels
verfügt man noch über sehr wenig finanzielle Mittel,
und man muss warten bis das Gemüse gewachsen ist. Nach
dem Ernten kann man es verkaufen. Doch man kann auch auf
dem nahe gelegenen Berg wilde Früchte sammeln und in
den Höhlen nach Heilkräutern suchen. Je nach Jahreszeit
verkauft man mit seinem Protagonisten im Dorf die geeigneten
Samen und bestellt seine Felder.
Tägliches
Gießen ist Pflicht, außer man hat Glück
und es regnet. Dazu muss man im Fernsehen den Wetterbericht
verfolgen. Es ist sehr wichtig, sich die Arbeit gut einzuteilen.
Man kann nicht alles am einem Tag machen, da die Arbeitsenergie
des Bauern begrenzt ist. Also muss man Prioritäten
setzen. Arbeitsenergie kann man durch Nahrungsaufnahme oder
beispielsweise ein Bad in der Heilquelle wieder erhalten.
Der Erschöpfungsgrad des Landwirtes zeigt sich auch
in der Animation der Spielfigur wieder. Grafisch ist das
Spiel äußerst lieblich und detailvoll gestaltet.
Die einzelnen Bewegungsphasen der Personen und der Tiere
sowie die Umgebung überzeugen für 16-Bit-Verhältnisse.
Nur bei Regen ist alles grau und verwaschen.
Nachdem
man genug Geld verdient hat, kann man neue Tiere kaufen
und seinen Hof erweitern. Die Kühe brauchen genügend
Heu und müssen gehegt und getätschelt werden,
sonst geben sie keine Milch. Ähnlich verhält es
sich mit den Hühnern.
Im Dorf sollte man an bestimmten Terminen zu den Veranstaltungen
gehen, um dort Frauen kennen zu lernen. Mit sehr viel Zuwendung
und einigen Geschenken, was sich über Monate hinziehen
kann, kann man in den Stand der Ehe kommen und dann hat
man eine Hilfe, die bei einem großen Hof notwendig
wird. Doch zuvor muss man das Wohnhaus vergrößern,
damit die zukünftige Bäuerin Platz hat. Die teuren
Geschenke für seine Geliebte kann man bei fliegenden
Händlern erwerben.
Im Laufe des Spiels kann man sich neues, besseres Arbeitsgerät
leisten. Die Zeitersparnis dadurch ist enorm und der Bauer
verbraucht deutlich weniger Energie.
Diese
Simulation des Landlebens ist richtiggehend süchtigmachend.
Das Bestellen der Felder, die Pflege der Tiere, die Erkundung
der Gegend und die Interaktion mit den Mitbewohnern im Dorf
bereiten sehr viel Kurzweil.
+
höchst interessante Mischung aus Rollenspiel und Simulation/Strategie
+ deutsche Bildschirmtexte
+ trotz täglicher Feldarbeit viel Abwechslung
- einzelne Arbeitstage sind relativ kurz
Gameplay
9,0
Interessanter Genremix, innovativ, einfache und klare Steuerung
Spaß
9,5
Fängt man an, kann man kaum mehr aufhören
Grafik
8,5
Klassische 16-Bit-RPG-Ansicht, detailreiche Hintergründe,
schöne Animationen
Sound
8,0
Country-Musik, kann sich hören lassen
Wertung
9,0
©
1999/2000/2001/2002 Conker
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