Onimusha
Warlords - Sony Playstation 2
Ob
Buch, Film oder Videospiel die uralte Geschichte vom furchtlosen
Helden, der seine liebliche Prinzessin aus den Fängen
eines gemeinen Entführers befreit, beflügelt seit
Jahrtausenden die Phantasie kreativer Geister. Ein gleichermaßen
beliebtes wie bewährtes Szenario also, dem sich auch
die Horrorexperten von Capcom für ihr PS2-Metzelepos
Onimusha bedienen. Das actiongeladenene Samurai-Spektakel
entführt Euch ins Japan des 16. Jahrhunderts.
Objekt
bösartiger Begierde ist die bezaubernde neunzehnjährige
Yuki, welche als Opfer einer dämonischen Zeremonie
ein gar schauderhaftes Schicksal erwartet: Nobunaga Oda,
ein machthungriger Feldherr hat mit den Mächten der
Finsternis einen teuflischen Pakt geschlossen. Für
den Preis seiner Seele beschert ihm der Höllenfürst
übernatürliche Kräfte und eine unbesiegbare
Armee der Finsternis als Gefolgschaft. Um den Pakt endgültig
zu besiegeln, bleibt Nobunaga nur noch eines zu tun: In
einem grausigen Ritual muss eine unschuldige Jungfrau enthauptet
und aus ihrem Schädel das Blut ihres Leibes getrunken
werden als Opfer soll natürlich Prinzessin Yuki dienen.
Böses ahnend entsendet die adlige Schönheit noch
einen Hilferuf an ihren Cousin Samanosuke, doch als der
edelmütige Samurai die Mauern der Burg erreicht, ist
die einst stolze Feste bereits von Dämonenhorden überrannt;
von Couisne Yuki fehlt jede Spur.
Ähnlich
dem Genre-Klassiker Resident Evil schleicht auch der Onimusha-Held
als Polygon-Figur durch vorgerenderte Kulissen, löst
kleine SchlüsselSchloss-Rätseleien und prügelt
sich mit allerlei Monsterpack. Im Vergleich zur Zombiehatz
liegt der Schwerpunkt aber wesentlich stärker auf actiongeladenen
Zweikämpfen. Via Knopfdruck zieht Samanosuke sein Schwert
und visiert automatisch den nächsten Feind an. Mit
nur einem Attack-Button schlitzt sich der Nippon-Recke filigran
durch Zombieninjas, Monsterinsekten oder gehörnte Teufel.
Liegt ein Gegner benommen am Boden, setzt Ihr reaktionsschnell
zum Todesstoß an, ehe sich das Ungetüm wieder
aufrappeln kann. Natürlich sieht die Dämonenbrut
dem eigenen Verderben nicht tatenlos zu: Setzt ein Skelettsamurai
zum Angriff an, geht Samanosuke via L1 flink in die Defensive.
So ziemlich jede Attacke lässt sich dadurch abblocken,
lediglich gegen besonders heftige Endgegner-Manöver
hilft nur manuelles Ausweichen. Habt Ihr einen Bösewicht
mit R1 anvisiert, tänzelt Euer Held elegant um das
Opfer herum oder entgeht dessen Angriffen durch einen Schritt
nach hinten. Nach gewonnenem Kampf verlassen die Monsterseelen
ihre sterblichen Hüllen. Mit seinem magischen Handschuh
bannt Samanosuke die leuchtenden Transzendental-Wesen. Je
nach Farbe frischen die Seelen Eure Lebensenergie auf, geben
Erfahrungspunkte oder spenden Zauberkraft.
Der
geheimnisvolle Handschuh dient nämlich einem ganz besonderen
Zweck: Findet Ihr den entsprechenden Elementstein, verwandelt
sich Samanosukes ordinärer Stahl in eine mächtige
Feuer-, Blitz- oder Windklinge. Die magischen Schneiden
unterscheiden sich nicht nur in Stärke und Schnelligkeit,
sie stellen Euch auch ihre magischen Kräfte zur Verfügung.
Auf Tastendruck schießt eine gewaltige Feuerlinie
aus dem Schwert oder Ihr entfesselt einen monstermeuchelnden
Tornado. Habt Ihr durch fleißiges Seelensaugen genügend
Erfahrungspunkte gesammelt, dürft Ihr an den sparsam
verteilten Speicherpunkten die Klingenklassen verbessern
oder Fundstücke wie sanfte Heilkräuter in wirkungsvolle
Medi-Paks verwandeln.
Zwar
spielt Samurai Samanosuke die Hauptrolle in Onimusha, an
ausgesuchten Stellen schlüpft Ihr aber auch in die
Rolle der knackigen Ninja-Maus Kaede. Diese beharkt das
Dämonenpack mit einem kurzen Dolch und messerscharfen
Wurfsternen. Wann Ihr die gewandte Amazone steuern dürft,
schreibt der Handlungsverlauf vor. Ein manueller Charakterwechsel
ist nicht möglich. Wie es sich für ein ordentliches
Capcom-Epos gehört, werdet Ihr ab und an durch Renderfilme
bzw. Zwischensequenzen in Spielgrafik samt englischer Sprachausgabe
verwöhnt. Die Bildschirmtexte erscheinen hingegen auf
deutsch. Ärgerlich
ist die kurze Spielzeit: Nach nur vier bis fünf Stunden
blickt Ihr dem finalen Obermotz in die böse funkelnden
Augen.
Vorteile:
einfache Bedienung, Gute Grafik,
Nachteile: Kein 60 Hertz-Modus, Pal-Balken, kurze
Spielzeit
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