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Medal of Honor Frontline - PS2


Bevor ich mich dem Spiel in all seinen Einzelheiten widme, mag ich folgendes – quasi zur Erklärung ;) – vorne wegschicken: Als Grundlage für dieses Review diente die Original US-Version von „Medal of Honor: Frontline“. Somit dürfte klar sein, dass mögliche Abweichungen zur deutschen Version sehr wahrscheinlich sind, was nichts anderes heißt, dass Spieler der dt. Version das eine oder andere Neue beim Lesen entdecken werden *g*.

Die Geschichte: Wir schreiben das Jahr 1944, genauer gesagt schreibt man den historischen Monat Juni im Jahre1944.... Der 24 Jährige Leutnant James „Jimmy“ Patterson, ein Pilot der „Air Transport Corps“ überflog mit seinen völlig überladenen C-47 Truppen-Transporter, die Küste der Normandie. Nicht nur, dass der Flugtransporter überladen war, „Jimmy“ hatte auch mit überaus miesem Wetter und einer mehr als schlechten Sicht zu kämpfen. Und als ob dies noch nicht genug sei, geriet er mitten in ein Feuergefecht der deutschen Truppen, und es blieb ihm nichts anders übrig, als auf einem offenen Feld, das lediglich von Hecken umzäumt bzw. geschützt wurde, Not zu landen. Eine weise Entscheidung, angesichts des Loch in der Tragfläche und einem brennendem Motor. Aber trotz der Notlandung überlebten nur „Jimmy“ und vier seiner Besatzungsmitglieder... Die Überlebenden, unter der Führung von „Jimmy“, kämpften sich nur mit ihren Pistolen, ein paar Granaten und einem Gewehr in Richtung Küste vor, was für die Gruppe bedeutete, dass sie sich durch eine Vielzahl von feindlichen Wehrmachtsstellungen kämpfen mussten.

Dennoch hatten sie Glück, denn sie trafen auf eine kleine französische Widerstands-bewegung, welche die Information bekommen hatte (Feindradio hören zahlte sich aus), das die lang erwatete und starke alliierte Staffel auf dem Weg in die Normandie war, und diese Information gaben sie auch an „Jimmy“ und seine Gruppe weiter. Diese Widerstandsbewegung erklärte sich bereit, gleichfalls in den Kampf zu ziehen und sicherte „Jimmy“ jegliche Unterstützung im Kampf gegen die Deutschen zu. Daraufhin schlossen sich „Jimmy“ und die restlichen Überlebenden den Widerstandskämpfern an, eine Möglichkeit, die für 5000 andere der alliierten Truppen zu spät kam, denn sie hatten ihr Leben schon vorher ausgehaucht... Dank dieser Wiederstandsbewegung konnten aber „Jimmy“ und seine Männer sicher in einer kleinen Stadt, nördlich von Quinéville, am östlichen Ende der französischen Normandie-Halbinsel ankommen. Dort stellte man „Jimmy“ und seiner Crew ein Fischerboot zur Verfügung, mit dem sie, weit weg von den Deutschen Minengebieten, die ankommenden Alliierten erreichen konnten. Nachdem „Jimmy“ die Truppen – dank des Fischerbootes – erreicht hatte, wechselte er auf das Transportschiff „USS Thomas Jefferson“ über, um seine Rückkehr nach Frankreich in Zusammenarbeit mit den Alliierten vorzubereiten. Und nun scheint seine große Stunde gekommen zu sein... Voll ausgerüstet für den Kampf stand „Jimmy“ nun Schulter an Schulter mit seinen neuen Kameraden der 116ten Infanterie auf dem Landungsboot, welches die Küstenzüge der Normandie ansteuerte und dabei lauschte er aufmerksam den stillen Gebeten seiner ebenfalls bewaffneten Kameraden, denn keiner wusste, was wirklich auf sie zukommen würde... Leutnant James Patterson ist zurück gekehrt nach Frankreich, um sich auf einen mehr als harten Weg zu machen und nicht einmal Gott weiß, welchen Ausgang das Unterfangen haben wird ..... In weiter Ferne kann man vom Landungsboot aus zwei „graue Gebilde“ erkennen... Feindliche Flugzeuge fliegen über das Landungsboot hinweg... Bis es schlussendlich so kam, wie es kommen musste und wie es die Geschichtsbücher lehren... Das eigene Boot, aber auch die Boote der Kameraden werden beschossen.

Mit letzter Kraft retten sich die Überlebenden an den Strand, und stehen mitten im Kugelhagel der deutschen Wehrmacht. Neben „Jimmy“ hat auch sein Kommandant überlebt, und winkt ihn eilig zu sich herüber, und „Jimmy“ nimmt seinen ersten Auftrag entgegen....

Damit beginnt der eigentliche Alptraum für „Jimmy“, und unterm Strich auch das „Ahhhhh- und / oder Ohhh-“ Erlebnis für den Spieler. Mit der eben beschriebenen Ankunft an der Normandieküste ist man auch schon mitten im Spielgeschehen von „MoH: Frontline“. Noch nie zuvor hat man eine derartige Atmosphäre, vor allem schon zu Beginn eines Spiels, in einem Konsolengame erleben dürfen. Leider (in erster Linie für ungeübte Spieler) bleibt einem nicht wirklich die Zeit sich in Ruhe mit dem Spiel und der Steuerung vertraut zu machen, da man von Anfang an inmitten des heftigen Kriegsgeschehens ist. Wer nach diesem – wie ich finde – bedrückendem Anfang meint, „ach, schon wieder so ein sinnloser Shooter“, den muss ich enttäuschen. „Medal of Honor: Frontline“ ist ein Anti-Kriegs-Drama mit realem Hintergrund. Der Beginn des Spiels erinnert stark an Steven Spielberg’s Erfolgsstreifen „ Private James Ryan“, was einen aber angesichts der Mitarbeit von Steven Spielberg nicht weiter verwundern dürfte. Im Gegensatz zum Film aber wird beim Game auf die Blut- und Splatter-Elemente gänzlich verzichtet. Aber nicht nur in den Anfangssequenzen- und Spielabschnitten hat man auf solche „Effekte“ verzichtet: Das gesamte Spiel kommt absolut ohne Blut und sonstige „Blutspritz-Matschorgien“ aus, wie man sie vielleicht von anderen Shootern her kennen könnte. Dem Spiel liegt aber nicht nur die Zusammenarbeit mit Spielberg zu Grunde, sondern man hat sich auch intensiv mit dem militärischen Berater „Captain Dale Dye“ auseinander gesetzt, der gleichfalls beratend für die Entwickler tätig war. Dieser sagte in einem Interview (war im Vorfeld viele Male zu lesen), das übertriebene Bluteffekte im Spiel absolut unrealistisch wären, denn wenn im Krieg jemand erschossen wurde, hat es lange gedauert, bis man Blut auf der Uniform erkennen konnte (Die Stoffe waren dick und sehr „undurchdringlich“ für Flüssigkeiten). Hier kann man gleichfalls schon einfügen, dass die getöteten Soldaten in diesem Spiel nicht liegen bleiben, sondern nach kurzer Zeit verschwinden. Auch wenn dieser Umstand vielleicht nicht ganz realistisch ist (dafür der Rest des Games), ist diese Lösung in jedem Fall im Sinne der Gamer und führt zu keinerlei Beeinträchtigung in Sachen Atmosphäre oder Geschehen.

Die Grafik von „MoH: Frontline“ präsentiert sich sehr ausgereift und wirkt „sauber programmiert“, und stellt nun (meines Erachtens) die Referenz unter den First-Person-Shootern auf der PS2 dar. Die Programmierer haben gesamt gesehen sehr großen Wert auf Details gelegt. So sind sämtliche Locations wie Städte, usw. nach realen Vorbildern gestaltet worden. Diesen Realismus findet man aber nicht nur bei den Locations, sondern auch z.B. bei den in den Städten platzierten Statuen (gleichfalls an die Originalschauplätze angepasst), oder den originalgetreuen Waffen und Fahrzeugen. Generell kann man sagen, dass für PS2-Verhältnisse sogar die Texturen ausgesprochen gut gelungen sind: Sehr abwechslungsreich, und vor allem sehr stimmungsvoll. Neben diesen Details hat man aber auch auf Grafikeffekte wie bleibende Einschusslöcher, splitterndes Glas oder abplatzendes Gestein und / oder Holzteile nicht verzichtet. Die gesamt sechs Gebiete, unterteilt in 19 Level, zeigen sich allesamt sehr abwechslungsreich, was gleichermaßen für die Innen- aber auch die Außenarealen gilt. Leider wirken aber speziell die Außenareale etwas grob – zumindest für meinen Geschmack. Hingegen die Atmosphäre – gesamt gesehen optimal in Szene gesetzt -wirkt sehr düster und gedrückt. Hierfür sorgen nicht nur die Abschnitte, die bei Nacht zu absolvieren sind. Aber egal ob bei Tag oder bei Nacht, die gegnerischen Soldaten wird man immer antreffen, die gleichermaßen sehr detailliert und abwechslungsreich daher kommen. In jedem Fall positiv hervorzuheben sind die Animationen der Gegner, die butterweich und flüssig wirken. Aber nicht nur das ... fast jeder Soldat hat auch sein Eigenleben. Man kann, so denn man unbeobachtet ein paar Minuten inne hält, z.B. einige gegnerische Soldaten beim Schlafen entdecken (oder sollte ich sagen „erwischen“ *g*), wieder andere Soldaten widmen sich lieber einem ausgiebigem Gespräch mit einem Kameraden als das sie ihre Umgebung im Auge behalten. Neben diesen – wie ich finde – interessanten Feinheiten, wurde aber auch auf solche Details wertgelegt, so dass ein Soldat z.B. seinen Helm verlieren kann, oder aber er mit Ladehemmungen an seiner Waffe zu kämpfen hat.

Die KI der Gegner sollte man auch nicht unerwähnt lassen, denn diese ist wirklich gut gelungen. So suchen die Soldaten z.B. Schutz, hinter irgendwelchen Gegenständen, Gebäuden, usw. sobald man auf sie schießt, oder aber sie versuchen den Schüssen durch Zickzack-Laufen auszuweichen. Zu diesen, für das Spiel eher maßgeblichen Darstellungen, fällt aber gleichfalls auf, dass die allgemeinen Animationen in jedem Fall sehr positiv hervorzuheben sind, da das ganze Spiel somit nicht so steril und tot wirkt wie viele andere Genre-Vertreter. So sieht man z.B. Flugzeuge, die eine Stadt bombardieren, oder Fahrzeuge die vom rechten Weg abkommen und sich in ihre Bestandteile zerlegen, usw. Aber auch wenn die Thematik nicht wirklich Anlass für Humor bietet, kommt dieser zumindest in diesem Teil nicht zu kurz. Zum Beispiel: Erklimmt man die Brücke von Nijmegen (so weit ich weiß lautet der Name in der dt. Fassung „die Brücke von Arnheim“), und überrascht einen gegnerischen Soldaten auf der Brücke, so kann man ihn beobachten, dass er ziemlich geschockt über dieses doch recht unerwartete Ereignis ist, und er fällt vor lauter Schreck von der Brücke (böse Zungen würden sagen „Munition gespart“ ;)). Ein anderer Fall, der mir beim Spielen passiert ist, meiner Einschätzung nach aber ein kleiner Bug ist, sollte hier aber auch nicht fehlen: Im Abschnitt „Friedrichroda“ am Bahnhof fällt ein erschossener Soldat von einem Kran, und bleibt Kopfüber zappelnd in der Treppe des Krans hängen. Auch wenn die Thematik nicht wirklich komisch ist, so trägt dieses Ereignis trotzdem zur allgemeinen Belustigung bei.

So positiv sich die Grafik gesamt präsentiert, gibt es – auch in der US-Version – den einen oder anderen Kritikpunkt, wenngleich diese nicht wirklich den Spielfluss stören. So muss man gelegentlich mit einigen Grafikblitzern und auch partiell auftretenden Rucklern leben. Grundlegend sind diese Ruckler aber leicht zu verschmerzen, da sie nur selten, und dann auch nur kurz auftreten – und einige werden sie sicherlich auch nicht wirklich wahrnehmen. Größere Polygonfehler sucht man hingegen absolut vergeblich. Zu den größten Favoriten in diesem Spiel – zumindest aus meiner Sicht – gehört für mich ohne Frage die Musik und die vorhandenen Soundfiles. Musikalisch gesehen wirken die Stücke allesamt „leicht gespielt“, sind aber unterm Strich eher theatralisch (im positiven Sinne), bedrückend, schwer und vor allem düster, was für die gesamte Atmosphäre aber auch für die Wirren des Krieges mehr als dienlich sind. Die Hintergrundmusiken wurde extra von einem Orchester (dessen Namen ich leider nicht ausfindig machen konnte) eingespielt und ist zumindest in den USA als Soundtrack käuflich zu erwerben. Um – musikalisch gesehen – allen möglichen Unkenrufen entgegen zu wirken, gleich eins noch hinzu:

Die Musik selbst begleitet einen zwar ständig während des Spiels, hält sich aber stets dezent im Hintergrund, ohne die eigentlichen Soundfiles zu überdecken. Und da haben wir ein gutes Stichwort ...

Die Soundfiles gehören mit zu dem Besten, was man bisher auf einer Konsole hören konnte (mein Eindruck jedenfalls). Angefangen von den Schussgeräuschen (die eigens für dieses Game mittels realer Waffen auf einem Schießstand aufgenommen wurden), bis hin zu den Sprachsamples in zwei Sprachen (auch Amerikaner vermögen Deutsch zu sprechen ;)). Allerdings empfinde ich die Flüche der deutschen Soldaten doch etwas derb *g* (allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es solche „netten Aussagen“ mehr als nur einmal gegeben hat). Ungeachtet der Flüche ... Man sollte auch die Aufschreie der deutschen Soldaten nicht unterschätzen und möglichst im Keim ersticken, da die Soldaten die Angewohnheit haben, sofort nach Hilfe zu rufen sobald sie einen entdeckt haben. Und meistens endet es damit, das man eine ganze Armee an der Backe hat. Neben den Hilferufen kann man auch sehr oft Unterhaltungen zwischen den Soldaten belauschen, was aber unterm Strich leider mehr amüsant anstatt hilfreich ist. Wer kann, sollte das im Menü anwählbarem Dolby Surround einstellen und vor allem genießen.

Genauso positiv wie die Soundfiles und die Musikuntermalung ist auch die Steuerung gelungen. Generell kann man sagen, dass sie auch von einem Anfänger sehr gut und sehr schnell erlernbar ist (Eigentest mit meiner Frau *g*, die sonst mit solchen Games nichts am Hut hat ;)). Das einzige Manko, welches für ungeübte aber auch für geübte Spieler auftreten könnte, ist das fehlende Auto-Aimming (automatische Zielerfassung). Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase stellt dies aber auch keinen Nachteil (so denn es einer ist) mehr dar. Gesamt betrachtet, sind alle Tasten des Joypads belegt, und die Belegung selber geht einem sehr schnell, sehr leicht von der Hand. Auch reagiert der Protagonist sehr genau und ohne Verzögerungen, so das einem dieser mögliche, aber nicht vorhandene Schwachpunktpunkt im Gefecht nicht noch zusätzlich Steine in den Weg legen würde. Anmerken solltet man noch, dass mit den beiden Analog-Sticks gesteuert wird und das digitale Steuerkreuz nicht verwendbar ist. Es ist durchaus denkbar, dass einige die Überzeugung haben könnten, dass es sich bei „MoH: Frontline“ nur um „sinnloses Geballere“ handelt. Dem sei gesagt: Weit gefehlt!! Das Schießen im Spiel ist lediglich „Mittel zum Zweck“! Im Vordergrund stehen die diversen Aufgaben, die in jedem Level variieren und die größte Herausforderung darstellen. Die Aufgaben selbst reichen vom Eskortieren und Beschützen von anderen Soldaten, bis hin zum Entschärfen von diversen Bomben (Brücke von Nijmegen / Arnheim) oder aber das Lahmlegen von deutschen Fahrzeugen, usw.. Apropos Fahrzeuge ...

Der Spieler selbst muss auch von Zeit zu Zeit ein Fahrzeug benutzen, sei es auf der Ladefläche eines LKW’s mitfahren oder mit Hilfe einer Lore ein Bergwerk durchqueren. Für Abwechslung ist also auch in diesem Bereich bestens gesorgt. Generell lassen sich die Level „recht einfach und schnell“ absolvieren, führen aber nicht zwangsläufig zur erwünschten Goldmedaille! Somit sollte man sich in jedem Fall Zeit nehmen und die umfangreichen Umgebungen sehr genau abgehen und untersuchen. Für diejenigen, die es nicht wissen sollten: Die Vorrausetzung für eine Goldmedaille sind: 95% der Gegner pro Level / Abschnitt müssen getötet werden, und der Spieler selbst muss mindestens 75% seiner Energie übrig haben – nur dann ist das Ziel der Goldmedaille wirklich erreicht. Gott sei dank, dies sei auch gesagt, spielt der Faktor „Zeit“ dabei keine Rolle! Man kann in aller Ruhe sämtliche Level erkunden (was auch für ein erfolgreiches Bestehen bitter nötig ist). Eine kleine Hilfestellung in diesem Zusammenhang: Wenn man bei einer Mission partout nicht die Goldmedaille erreicht, könnte folgender Tip durchaus brauchbar sein: Es gibt eine Menge Geschützstände, die man allesamt einmal genauer betrachten sollte... Mehr sei aber nicht verraten! *g* Die Jagd nach den Goldmedaillen soll natürlich nicht unbelohnt bleiben. Für das erfolgreiche Bestehen werden z.B. folgende Medaillen vergeben: Die „Army Commendation“, die „Soldier’s und Army Distinguished Service Medal“, usw.. Und bei sehr guten Ergebnissen wird die Sonderauszeichnung „E.A. Los Angeles Medal of Valor“ ausgegeben. (Eine Übersetzung der Medaillen habe ich mir „geschenkt“, da diese vielleicht dann nicht mehr mit der dt. Version übereinstimmt). Was die Medaillen betrifft, so es ist zum Glück auch unerheblich, für welchen der drei Schwierigkeitsgrade man sich zu Beginn des Spiels entscheidet. Sämtlich Medaillen können auf „easy“ genauso erspielt werden wie auf „hard“.

Da wir gerade dabei sind .. alles in allem hält sich der Schwierigkeitsgrad auf „gutem Niveau“, so dass man nicht wirklich die Phase „ich schmeiße mein Pad gleich an die Wand“ erleben wird. Angemerkt sei lediglich, dass ungeübtere Spieler in jedem Fall auf „easy“ starten sollten, da sich sonst der „ich mag schmeißen Zustand“ einstellen könnte! Am Ende eines Levels kann man seine Erfolge anhand einer Statistik begutachten und auch nur am Ende eines Levels ist das Speichern möglich. Ebenso ist es möglich eine Gesamtstatistik einzusehen. Um aber das jeweilige Levelende und damit die Statistik zu erreichen, stehen einem 18 verschiedene und auch sehr authentische Waffen zur Verfügung, die genauso wie die diversen und benötigten Items während des Spiels eingesammelt werden müssen. Am effektivsten (zumindest für mich) hat sich bei den Waffen die „Sniper Riffle“ erwiesen, denn es ist sinnvoller einen Level schleichend zu erkunden als wie der „Elefant im Porzellanladen“ durch die Level zu walzen. Da ich schon bei der Effizienz bin ... Ebenso effektiv ist das Sprengen der diversen Fässer, die überall verteilt sind. Erwähnen sollte man auch, dass kein Munitionsmangel herrscht, und zwar zu keiner Zeit des Spiels. Ebenso wenig mangelt es an Heilungs-Items. Sollte es dennoch Spieler geben, denen das nicht ausreicht, der hat die Chance auf ein Cheatmenü zurück zu greifen, in dem man mittels Passwörtern z.B. Unverwundbarkeit usw. frei schalten kann. Aber nicht nur das ist möglich, man kann dadurch auch den Schwierigkeitsgrad noch steigern, so denn man dies auch möchte.

Zum Abschluss sei noch ein kleiner Bonus angemerkt, welcher das Spiel parat hält. Für jedes Level wurde ein passendes „Making Off“ hinterlegt, welches einem die Arbeiten am Spiel selbst, die Programmierungsschritte, usw. in interessanter Weise vor Augen führt! In jedem Fall wirklich sehr zu empfehlen, sprich ein Blick (oder auch zwei) wert!! Ach ja .. Persönlich möchte ich hervorheben, dass sämtliche Zwischensequenzen (und von denen gibt es reichlich im Spiel) aus originalen Aufnahmen von damals bestehen. Unterm Strich birgt dies einen kleinen Lerneffekt, womit man seinen historischen Horizont noch etwas erweitern kann.

Fazit: Auch wenn ich in der Punktewertung keine „Note 10“ vergeben haben, ist „Medal of Honor: Frontline“ ein Meisterwerk und sucht aktuell seines Gleichen. Nicht nur aufgrund der hervorragend gestalteten Grafik (wenngleich mit kleinen Abstrichen) und der sehr gut gelungenen Soundkulisse, sondern auch aufgrund seiner historischen Tiefe und seiner unbestrittenen Realistik, ist „MoH: Frontline“ nicht nur einfach ein Game.

Allein die Grundlage des Spiels sollte ein Aufhänger sein, sich mit der Vergangenheit wieder etwas konkreter auseinander zu setzen und vernünftige Ergebnisse zu Tage zu fördern. Aufgreifen mag ich die Unterschiede zwischen der dt. und der US-Version, insbesondere auf die viel zitierten Symboliken, die ebenfalls in der US-Version mehr als nur spartanisch zum Vorschein kommen! Jede Dokumentation im TV präsentiert hier um einiges mehr ... Ich denke, entscheidet man sich „MoH: Frontline“ zu spielen, dann sollte man sich auch seine Gedanken dazu machen!

In erster Linie dürfte wohl wichtig sein, dass wir an dem Geschehen nichts ändern können – gleichwohl aber akzeptieren und daraus lernen. Verteufeln, wie wir es leider heute nur allzu gut beherrschen, führt zu keinem Ziel! Sich aber mit der Thematik auseinander setzen und begreifen und lernen kann nur von Erfolg gekrönt sein. Und wenn man sich dies klar vor Augen hält, dann ist „MoH. Frontline“ ein Stück Geschichte zum Nachspielen, zum Erleben und in jedem Fall ein nicht wirklich kleiner Beitrag zum historischen Verständnis. Aufgrund dieser Basis und aufgrund der spielerischen Möglichkeiten kann ich „Medal of Honor: Frontline“ schlicht und ergreifend einfach nur uneingeschränkt empfehlen!!


 

© 1999/2000/2001/2002 Van_Helsing