KYA
- Dark Lineage - PS2
Während
der letzten Jahre haben wir einige Third-Person Actiontitel
kommen und gehen sehen, wobei einige eher auf Gimmicks gesetzt
haben, andere eher auf schillernde Hauptcharaktere. Kya:
Dark Lineage versucht nun auch, ein Stück vom Kuchen
abzubekommen, ohne dabei so auszusehen, dass man es ziemlich
genau darauf abgesehen hat. Durch die Kombination von Action
und Jump'n'Run Aspekten, umfangreicher Spielumgebung, die
zum Erkunden einlädt, einigen Stealth- und Funsport-Einlagen
überwindet Kya jegliche Einwände, die man an das
Spiel haben könnte.
Die
Story ist tiefgründig genug um nicht nur als Alibi
zu dienen. Kya und ihr Bruder Frank aus Brooklyn landen
in einer sonderbaren Parallelwelt, in der ein Magier namens
Brazul vor kurzem damit angefangen hat, friedliebende Nativs
in bösartige, animalische Wolfen zu verwandeln, die
fortan die verbliebenen Nativs unterdrücken. Was sich
jetzt schon wie bestes RTL Nachmittagsprogramm liest wird
noch besser. Anscheinend verbirgt sich hinter Brazul niemand
geringeres als Kyas verschwundener Vater. Damit ist auch
Kyas Auftrag klar. Es liegt an ihr so ziemlich Jeden von
Allem zu befreien, was eine ziemliche Herausforderung ist.
Allerdings
ist Kya der Aufgabe durchaus gewachsen. Dieses Mädchen
kann springen, Haarspangen-Bumerangs, sorry natürlich
mein ich "Boomy", werfen und ist eine wahre Nahkampf-Expertin.
Und das ist erst der Anfang. Sie kann außerdem Schleichen,
Surfen und verschiedene Kreaturen wie Fußbälle
durch die Gegend dribbeln.
Kyas
neues Zuhause besteht aus vielen einzelnen, mit einander
verbundenen Gegenden, die sie über Luftströme
erreicht. Das Navigieren im Luftstrom fällt dank der
intuitiven Steuerung recht leicht. Überall im Spiel
kann man den Wind heulen hören und an den meisten Stellen
auch nutzen, um Abkürzungen zu nehmen zum Beispiel.
Diese Passagen stellen gleichzeitig mit die eindrucksvollsten
Abschnitte des Spiels dar. Zu Kyas Leidwesen enden die aufregenden
Trips meist leider mitten in einem Pulk wartender Wolfen.
Abschließend
muss zur Storyline noch gesagt werden, dass Kya im Spiel
einige Hundert Wolfen exorzieren muss um sie somit von ihrem
Fluch zu befreien, und sie in Nativs zurück zu verwandeln.
Einige dieser Wolfens können aus der Entfernung mithilfe
des Bumerangs erledigt werden, allerdings brauchen die meisten
doch eher ein paar kräftige Schläge und Tritte.
Daher kann Kya auf ein großes Repertoire an Attacken
zurückgreifen. Kya muss in ihrer eigenen Welt massenweise
Eastern gesehen haben, wenn man sieht, wie sie kämpft.
In ihrer neuen Welt allerdings helfen Kya dabei verschiedene
Power-Armbänder, mit denen ihr neue Attacken erlernt.
Dabei wechseln Kyas Moves je nach Position zum Gegner und
nach Art des Gegners. Das Kampfsystem wirkt dabei manchmal
unvorhersehbar und zufällig. Aber ehrlich... wenn ich
ein beat'em up will, hol ich mir doch auch andere Titel,
oder?
Immerhin
sind die Kämpfe durchaus spaßig und unfrustig.
Eine hervorragende Combo lässt Kya den Gegner mit einem
Kick in die Luft befördern, wo er noch zwei Tritte
abbekommt. Nachdem er wieder auf dem Boden gelandet ist,
macht Kya ihn mit einem abschließenden Schlag fertig.
Egal, wie ihr die Wolfens auch angeht, schließlich
werden sie in Nativs verwandelt und kehren in ihre Dörfer
zurück, wo sie Shops eröffnen, die euch neue Gimmicks
bieten oder Minigames eröffnen. Wenn das nicht mal
ein Anreiz zum Durchspielen ist...! Nooties (die Währung
in diesem Spiel) zu sammeln um sich endlich einen roten
Armreif leisten zu können mag sich für den ein
oder anderen nicht gerade nach Spaß anhören,
aber vertraut mir, das ist es.
Während
einige Wolfens auf freier Wildbahn erwischt werden und offen
angegriffen werden müssen, rotten sich einige in Lagern
zusammen, die sie kräftig verteidigen, und die nur
durch Schleichen zu überwinden sind. Dabei wird nicht
die Präzision eines Sam Fisher verlangt und der Spaß
steht dabei im Vordergrund, doch insgesamt funktionieren
diese Abschnitte sehr gut.
Nicht
zu vergessen ist dabei die Umgebung, in der Kya all diese
Abenteuer erlebt. Es gibt unzählige ungewöhnliche
Gegenden zu erkunden. Waghalsige Abgründe gehen in
geschwungene Bahnen über, die Kya auf einem Board hinab
surft. Das Leveldesign und der Grafikstil sind ebenfalls
beeindruckend, wobei die Luftströme und -säulen
natürlich viel Gelegenheit für verzweigte und
Schwindel erregend hohe Levels bieten, worüber sich
die Leveldesigner wohl gefreut haben dürften.
Die
Sprachausgabe ist sicherlich noch der größte
Schwachpunkt des Spiels, wodurch die verfügbaren Untertitel
in den Mittelpunkt rücken. Es ist nicht nur die Technik,
die an einigen Stellen versagt, indem die Lautstärke
stark schwankt, sondern auch die Dialoge, die manchmal unfreiwillig
komisch sind. Dadurch kann man die Story, die durch die
Komik verdrängt wird, schonmal verpassen. Die Musik
im Spiel ist dagegen gut gelungen.
FAZIT:
Wenn das Spiel auch Mankos aufweist, sind dies allerdings
lediglich Feintuning-Mängel und stellen nichts dar,
was den Spielspaß dermaßen mindern würde,
dass man den Spaß daran verliert oder dass es unspielbar
wäre. In der Tat ist Kya trotz allem ein Spielspaß-Garant.
Gerade die ungewöhnliche Genrevielfalt, die der Titel
bietet, wie etwa die Einbindung von Funsportarten, wird
einem anderswo nicht unbedingt so gut geboten. Es gibt zur
Zeit einige gute Action Adventures, aber lasst dieses Spiel
nicht vom Winde verweht werden!
Wertung:
Grafik: 8/10
Sound: 7/10
Gameplay: 9/10
Motivation: 7/10
Spielspaß: 8,0/10
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2004 Verfasser: Martin Eichel / MarHel78
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