Mission
Impossible - Operation Surma - PS2
Stell
Dir folgendes vor: du hast endlich einmal Urlaub und widmest
dich deinem schönsten Hobby, dem Tauchen. Du bist gerade
dabei, ein Wrack zu erkunden, als Du plötzlich merkst,
dass Du nicht allein bist. Du schaust Dich um und entdeckst
2 Männer in Taucheranzügen, die mit Harpunen Jagd
auf Dich machen. Du versuchst, dich in Sicherheit zu bringen,
doch da ist es schon zu spät und sie schießen
auf dich. Zum Glück verfehlen Sie ihr Ziel, oder etwa
doch nicht? Dicht neben Dir landet der Pfeil und Du entdeckst
an ihm eine Nachricht an Dich. Du nimmst die Projektionsbrille
und erhältst Deinen nächsten Auftrag. Somit bist
Du mittendrin in der Operation Surma, und es wird wieder
mal nichts aus deinem Urlaub.
Mit
diesem Intro, das sehr schön gerendert ist und einem
der Mission Impossible Filme entsprungen sein könnte
fängst Du die Suche nach Simon Algo und seinem internationalen
Konzern SURMA. Eine
Verschwörung dunkler Mächte ist im Gange. Sie
breitet sich über den ganzen Globus aus und fremde
Wissenschaftler, neue Technologien und Industriespionage
sind alle Teil des Plans, den der Spieler im Auftrag der
Impossible Mission Force vereiteln muss. Dazu stehen Ethan
Hunt noch mehr Gadgets und Spezialwaffen zur Verfügung
als Sam Fisher oder Solid Snake. So gibt es ein Zoom-Fernglas,
das auch als Fotoapparat und Richtmikrofon dient. Mithilfe
des EWG kann man Überwachungskameras ausschalten, Gegner
verwanzen und am Radar verfolgen oder auch für akustische
Ablenkungsmanöver sorgen, und das alles in Form einer
kleinen Pistole.
Es
bleibt natürlich nicht aus, dass sich ein Stealth-Titel
wie Operation Surma mit Splinter Cell oder Metal Gear Solid
vergleichen lassen muss. Und Ähnlichkeiten sind nicht
zu übersehen. Die Hauptrolle hat natürlich Ethan
Hunt, den der Spieler übernimmt und durch 6 Missionen
führt, die wieder aus einzelnen Abschnitten bestehen.
Dabei ist die Steuerung, die im ersten Abschnitt erläutert
wird, sehr eingängig gelungen, selbst wenn die justierbare
Kamera öfters von Hand nachgeregelt werden muss damit
der Spieler nicht in unnötige Gefahrensituationen gelangt.
Um sich solchen Situationen zu entziehen - schließlich
sind wir ja in einem Stealth-Spiel - kann Mr. Hunt sich
in dunklen Ecken unsichtbar machen und Wachen aus dem Hinterhalt
überrumpeln.
Natürlich
würden schlafen gelegte Wachen die Aufmerksamkeit ihrer
Kollegen auf Patroullie oder die von Überwachungskameras
auf sich ziehen. Daher können und sollten die Körper
möglichst gut versteckt werden. Sollten alle Bemühungen
unerkannt sein Ziel zu erreichen fehlschlagen ist Ethan
jedoch noch lange nicht wehrlos. Mittels eines einzigen
Action-buttons am Controller liefert er schönste Schlag-combos
ab, die Gegner sehr effektiv unschädlich machen.
Auch
generell macht Ethan eine gute Figur, was nicht nur an den
schönen, detaillierten Texturen der Hauptfigur liegt.
Ethan ist auch körperlich recht fit. Er kann wie seine
Kollegen an Rohren entlanghangeln, Gegner im Fall zu Boden
bringen oder aus dem Versteck hinter einem Mauervorsprung
plätten. Diese Bewegungsabläufe sind auch dann
nütze, wenn es darum geht durch Netze von Laserschranken
zu manövrieren. Dabei ist höchste Konzentration
von Nöten. Sobald man vom Pfad abkommt ist die Mission
abgebrochen und man startet erneut am letzten Checkpoint.
Eine
der Stärken des Spiels ist ohne Zweifel die leicht
zugängliche Steuerung der Gadgets und Waffen. So ist
es ein leichtes, die Waffe in der Hand zu behalten, während
man mit anderen Objekten interagiert. Somit bleibt man stets
bestens gerüstet für eventuelle unerwünschte
Begegnungen mit Fremden. Sobald man sich einem Kontrollpult
oder eine Stahltür nennt, die nur mit Spezialausrüstung
(ELP und Lasercutter) geknackt werden können, nimmt
sich Ethan automatisch den benötigten Gegenstand in
die Hand, so dass der Spieler direkt loslegen kann, indem
man den Aktions-Knopf drückt. Ist die Tür oder
das Terminal geknackt, hat Ethan auch schon wieder den zuvor
ausgerüsteten Gegenstand in der Hand.
Dieses
Kontextbezogene Inventar/Ausrüstungs-System findet
hoffentlich auch in weiteren Spielen Anwendung. Im Gegensatz
zu Splinter Cell oder Metal Gear Solid darf Ethan sich übrigens
auch einmal die Hände schmutzig machen. Nachdem man
eine Wache aus dem Fall heraus erledigt hat kann Ethan also
gerne ein 4-5 Schläge Combo auspacken und ihr endgültig
den Rest geben. Dies ist in Operation Surma einfach eine
weitere Art, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
Alles,
was man auf der Stealth-Agenten Schule lernt findet Anwendung
in Operation Surma: Patroullierwege der Wachen auswendig
lernen, Überwachungskameras anzapfen oder ausschalten
und das deaktivieren von versehentlich ausgelösten
Alarmen. Dazu bedient Ethan sich der vorhandenen Deaktivierungs-Panels,
die im Level verteilt sind. Einziger Nachteil: es gibt ein
Zeitlimit, währenddessen man den Alarm ausschalten
muss, sonst wird es eng für Ethan und die Mission wird
abgebrochen. Sobald der Alarm jedoch wieder verstummt ist,
kehren die Gegner einem beruhigt wieder den Rücken
zu... bis zum nächsten Alarm.
Ausgelöst
werden Alarme wenn man von Wachen entdeckt wird, von Kameras
erwischt oder Laserschranken durchbricht, die man nur mit
dem Nachtsichtgerät entdecken kann. Nur, wo bleibt
die Realität? Wie oft kommt es vor, dass ein Agent
unbescholten wiederholt Alarm auslösen kann ohne trotzdem
von Wachen belauert zu werden... und das auch noch in einem
Hochsicherheitsbereich?
Es
ist ja eine Selbstverständlichkeit, das sich Agenten
nicht nur auf ihre Muskelkraft verlassen müssen. Mr.
Hunt bildet da natürlich keine Ausnahme. Kaum erwähnenswert,
weil Agentenstandard, sind die Handfeuerwaffen, von der
einfachen Pistole bis hin zum Snipergewehr. Interessanter
sind da schon die zusätzlichen Agentengadgets, wie
das schon erwähnte Zoom-Fernglas mit Mikrofon- und
Kamerafunktion, der Schall-Bild-Wandler, der euch durch
Wände oder Türen sehen lässt, oder ein Codeschlossknacker,
ein Minilaser oder auch ein Enterhaken, der euch luftige
Höhen erklimmen lässt. Diese Items hat Ethan bitter
nötig, und als Spieler weiß man stets, wann man
welchen Gegenstand zum Einsatz bringen sollte. Hier zeigt
sich, dass man als Spieler nicht im Stich gelassen wird.
Mit etwas Trial-and-Error kommt man durch jede Passage,
und seien die Abschnitte auch noch so Wachen-verseucht und
mit Alarmen versehen.
Mit
dieser hervorragenden Ausrüstung hat Ethan nun die
unterschiedlichsten Aufträge zu erfüllen: Fotos
von Wissenschaftlern und deren Entwicklungen machen und
an die Zentrale senden, Hochsicherheitsbereiche infiltrieren
oder auch mit dem Fallschirm abzuspringen um zum Einsatzort
zu gelangen. Bei all dem seid ihr nie wirklich allein. Unterstützung
erhält er durch weitere IMF-Agenten, die teils schon
aus den Filmen bekannt sind, darunter Luther Stickell, der
Computer-Fachmann oder auch der Pilot Billy Baird.
Insgesamt
bietet das Spiel einen gemischten optischen Eindruck. Einerseits
sehen die Charaktäre sehr schön aus, mit detaillierten
Texturen und Licht- und Schatteneffekten. Dem gegenüber
präsentiert sich die Levelumgebung teilweise etwas
ärmlich und verwaschen texturiert. In diesem Aspekt
kann Operation Surma Splinter Cell nicht den Thron stehlen.
Die Soundkulisse hingegen unterstützt die Atmosphäre
sehr gut, ohne dabei zu auffällig zu sein. So wird
die Musik spannender, sobald sich eine Wache nähert
oder man einen anderen HotSpot im Level erreicht. Hinzu
kommt, dass das Original-Thema der Kinofilme einen gewissen
Wiedererkennungswert bietet.
Abschließend
bleibt zu sagen, dass Mission Impossible das Rad nicht neu
erfindet. Operation Surma hat keinen Tom Cruise zur Unterstützung.
Es ist auch kein neuer Film in den Kinos, der den Absatz
ankurbeln könnte. Trotzdem, oder gerade deswegen kann
das Spiel durch die Mission: Impossible Thematik zeigen,
dass es ein alleinstehendes, solides Stealth-Abenteuer ist,
das nicht weit hinter den Genre-Referenzen Splinter Cell
oder Metal Gear Solid zurücksteht und gerade Fans des
Genres zu fesseln weiß. Gerade in Sachen Steuerung
haben die Entwickler von Paradigm es geschafft, der Konkurrenz
zu zeigen, dass man diese Angelegenheit auch einfacher lösen
kann, und somit dem Spieler entgegen zu kommen.
FAZIT:
Mission: Impossible Operation Surma ist ein solides Stealth
Abenteuer, aber soviel Spaß es auch bereitet, Ethans
Abenteuer mitzuerleben, geht kein Weg daran vorbei, dass
es nicht viel Neues bietet, sondern "nur" altbewährtes.
Ein Stealth-Spiel lebt von der Atmosphäre, die den
Spieler einfängt und von unerwarteten Wendungen in
der Story. Operation Surma schafft dies ganz gut, wenn der
Fokus auch mehr auf der Benutzung von Gadgets ruht.
Trotz dieser Kleinigkeiten bleibt ein spannendes und zum
Teil recht forderndes Spiel übrig, das zumindest das
Ausleihen aus der Videothek rechtfertigt, was einige bestimmt
zu einem Kauf anreizen wird.
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