Virtua
Tennis - Sega Dreamcast
Tennis
in Perfektion!
Virtua
Tennis - oder das beste Tennisspiel aller Zeiten, ausgenommen
den zweiten Teil, der vielleicht noch einmal einen Tick
besser ist. Wie auch immer, Virtua Tennis setzt in beinahe
jedem Punkt neue Maßstäbe im Tennis-Genre. Egal
ob Gameplay, Grafik oder Vielfalt, kein anderes Tennisspiel
hat soviel zu bieten wie Segas 2000 erschienenes Virtua
Tennis.
--- Technik ---
Erfreut
stellt man schon kurz nach dem Einlegen der CD bzw. GD und
dem Starten der Konsole fest, dass es wie bei den meisten
anderen Dreamcast-Spielen auch, einen 50 und einen 60 Hz
Modus zur Auswahl gibt. Der 60er spielt sich deutlich angenehmer
und bietet auch schönere Farben, jedoch benötigt
man für diesen ein RGB-Kabel (plus NTSC-tauglichen
Fernseher) und/oder einen NTSC-Fernseher. Eine VGA-Box tut's
natürlich auch.
Nun, die Grafik erstrahlt jedenfalls in einer wunderschönen,
sehr weichen 3D-Optik, die praktisch keine Clipping-Fehler
oder Pop-Ups vorzuweisen hat, was aber auch nicht so ungewöhnlich
ist, wird im Spiel doch praktisch nirgendwo gescrollt. Die
Spieler sind äußerst detailliert dargestellt,
wirken aber in manchen Situationen etwas ungelenkig oder
steif, die Mimik ist ebenfalls sehr vielfältig (und
den realen Vorbildern nachempfunden, genauso wie übrigens
der Rest des Körpers ~_^), manchmal sehen die Münder
der Spieler aber denen von Vampiren verblüffend ähnlich.
*g* Was soviel heißt wie, dass man oftmals das Gefühl
hat, die Eckzähne der Spieler würden überstehen
und über die Lippen ragen. Die Bewegungsabläufe
sind sehr schön dargestellt, genauso wie Schläger
und Ball, wobei letztere wohl eher unwichtig sein dürften.
;)
Die Zuschauer sind, wie wohl bei den meisten Sportspielen,
eher dürftig animiert und dargestellt, was aber kaum
stört, da Balljungen und Schiedsrichter ähnlich
gut animiert sind wie die Spieler.
--- Sound ---
Die
Musik in Virtua Tennis ist sehr gut. Während der Matches
passt sie immer ganz gut und wird weder langweilig, noch
fängt sie an zu nerven. Die Musik im Menü ist
übrigens eine Klasse für sich.
Die Soundeffekte sind soweit auch ganz gut gelungen, nur
der etwas blecherne, hohle Ton des Balles beim Schlagen
und Aufkommen auf dem Rasen stört ein wenig.
--- Modi ---
Im
Menü kann man zwischen Arcade-, Exhibition- und World
Tour-Modus sowie den Optionen wählen. In den Optionen
kann man Schwierigkeitsgrad, Lautstärke, Anzahl der
Games, usw. einstellen; im Arcade-Modus heißt es,
im Einzel oder Doppel gegen den Computer fünf Matches
(die 4 Grand Slam Turniere plus ein WM-Finale) zu bestreiten
und sich am Ende den Pokal zu sichern. Im Exhibition-Modus
kann man ein beliebiges Spiel im Einzel oder Doppel auch
gegen menschliche Spieler (bis zu vier) bestreiten. Dieser
Modus ist im Multiplayer sicherlich extrem motivierend -
ansonsten eignet er sich vor allem zum Trainieren.
Der World Tour-Modus schließlich ist das Kernstück
von Virtua Tennis: Dort muss man sich aus den Tiefen der
Weltrangliste mit einem beliebigen Spieler in die Weltspitze
vorarbeiten. Dabei gilt es, Turniere zu spielen und zu gewinnen,
sich vom Preisgeld neue Sachen wie Doppelpartner, Energie-Drinks
oder Stadien zu kaufen und in witzigen Trainingsmissionen
neue Turniere freizuspielen und ebenfalls Preisgeld zu gewinnen.
--- Gameplay ---
Einfach
fantastisch. Mehr braucht man eigentlich nicht über
das Gameplay zu sagen. Aber um einmal detaillierter darauf
einzugehen: Die Spieler (insgesamt stehen bis zu 18 Stück
zur Auswahl, darunter 8 wirklich existierende [u.a. Thommy
Haas, Jim Courier, Tim Henman, Cedric Pioline]) lassen sich
sehr gut bewegen und haben auf Knopfdruck Lob, Slice und
einen normalen Schlag drauf, Schmetterball und Volley werden
bei eintsprechender Situation automatisch ausgeführt,
genauso wie der obligatorische Becker-Hecht. Beim Schlagen
lässt sich - wie beim Aufschlag auch, bei dem übrigens
ein Speed-Balken erscheint, um den Aufschlag richtig zu
timen - die Richtung des Balls feinfühlig verändern
und sorgt so für großen Realismus. Es macht auch
einen Unterschied, ob man auf Rasen, Sand oder Hartplatz
spielt, so ist der Ball auf Sand sehr schnell, während
er auf dem Hartplatz relativ stark federt.
Die Computer-Gegner sind eigentlich auf allen Stufen (Easy,
Normal, Hard und Very Hard) sehr stark, lassen sich aber
durchaus besiegen, auch wenn man oftmals mehrere Versuche
benötigt, da die KI-Spieler selbst die extremsten Bälle
noch gekonnt mit einem Hecht zurückspielen und einem
dabei oft selbst in Verlegenheit bringen. Im Einzel ist
das Spiel übrigens einfacher als im Doppel - dort hat
man als Doppelpartner nämlich einen völlig unfähigen
Tölpel zur Seite, der meist nur im Weg rum steht und
die Bälle ins Aus schlägt.
Besonders gut gelungen sind auch die vielfältigen Trainingsmissionen,
bei denen man z.B. Kegel per Aufschlag umwerfen muss, per
Lob den Ball in verschiedene Tonnen spielen muss oder gar
Felder an einer Wand per Schlag umdrehen muss. Natürlich
gibt es auch noch ein paar andere Spiele, die z.B. Schmetterbälle
oder Volleys erfordern.
Zu guter letzt gibt es in Virtua Tennis noch massig Secrets
zu erspielen, etwa neue Outfits oder versteckte Spieler.
--- Fazit ---
Virtua
Tennis ist das mit Abstand beste Tennisspiel aller Zeiten
und kann höchstens noch vom eigenen Nachfolger getoppt
werden - die Tennis Action des ersten Teils bleibt aber
auf jeden Fall ungeschlagen und sorgt, egal ob im Einzel-
oder Mehrspielermodus für monatelangen Spielspaß.
© 2002 by Fojin
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