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Tomb
Raider: Die Chronik - Sega Dreamcast
Alle
Jahre wieder beehren uns Core Design und Eidos Interactive
mit einer neuen Tomb Raider-Episode. Nach der etwas lieblosen
Konvertierung der PC-Version von Tomb Raider IV: Die letzte
Offenbarung erntete der Hersteller vergangenes Jahr von
vielen Kritikern Tadel, so dass man sich bei Lara´s
nächstem Abenteuer mehr ins Zeug legen wollte. Dies
scheint wohl auch gelungen zu sein!
Lost
in Egypt
Die
Zocker unter euch, welche den Vorgänger durchgespielt
haben, werden sich vielleicht noch erinnern: Nach dem Sieg
über den Todesgott Seth, wird Lara durch einen Einsturz
von Steinmassen begraben. Nachdem der Gedenkgottesdienst,
zu welchem sich Lara´s traurige Freunde und Verwandte
versammelten, zu Ende geht, kehren Charles Kane, Winston
und Pater Patrick in Mrs Croft´s Domizil zurück,
um sich über vergangene Abenteuer der Brittin zu unterhalten.
Durch
dieses "Berichten von Abenteuern" gestaltet sich
der Levelaufbau Tomb Raider: Die Chronik im Vergleich zu
den Vorgängern neuartig. Gab es in Teil 1-4 jeweils
eine große Story, bietet "Die Chronik" verschiedene
kleine, in sich abgeschlossene Abenteuer, die bis auf die
Hauptdarstellerin fast nichts gemeinsam haben. Die erste
Geschichte spielt in Rom: Kennern der Serie wird auffallen,
dass dort alte Bekannte aus Teil 1, nämlich Larsen
und Pierre du Pont ihr Stelldichein haben. Weitere Abenteuer
finden in Russland (u.a. in einem U-Boot), in Irland (mit
Lara als Teenager) und in einem High-Tech- Center statt.
Wie in jedem neuen Tomb Raider hat die Protagonistin wieder
neue Moves dazu gewonnen. Neben der neuen Fähigkeit
auf Seilen balancieren zu können, darf sie nun Tarzan-like
mit einem Seil durch die Gegend schwingen. Die Steuerung
zeigt sich dabei erstaunlich komfortabel. Mit dem Dreamcastpad
lässt sich Lara bequem durch das Spiel dirigieren.
Traditionsgemäß
muss Lara wieder diverse Schalter und Hebel betätigen,
um ein Tor zu öffnen, knifflige Jump´n Run-Einlagen
meistern, um ein Artefakt zu erreichen, Fallen wie einstürzenden
Untergründen und Fallgruben entweichen oder sich auch
von einer Ebene zur nächsten hangeln. In einem Abschnitt
ist Lara gänzlich unbewaffnet und muss ihre Gegner
entweder ungesehen passieren oder sie mit ihren Martial
Arts-Künsten außer Kraft setzen.
Grafik
nett, Musikuntermalung gelungen!
Obwohl
ich von dem Windows CE-Logo zu Beginn des Spiels etwas geschockt
wurde, war ich letzten Endes doch sehr positiv überrascht,
wie flüssig Tomb Raider: Die Chronik läuft. Die
großartig gestalteten Level, die feinen Licht- und
Wassereffekte lassen Tomb Raider: Die Chronik hübsch
anzusehen, trotzdem ist die Grafik nichts weltbewegendes.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger jedoch ist die
technische Umsetzung diesmal überaus gut gelungen.
Seltene Slowdowns und ab und zu kurze Nachladezeiten bei
neuen Musikstücken sind absolut verschmerzbar und mindern
den positiven Gesamteindruck fast gar nicht.
Die Musikuntermalung gibt sich wieder einmal äußerst
mystisch. Die Komponisten bei Core verstehen es, verschiedene
Spielszenen soundtechnisch passend zu untermalen.
Fazit
Na
bitte Eidos, es geht doch! So hätte auch schon die
Dreamcast-Version von Tomb Raider IV: Die letzte Offenbarung
aussehen müssen. Spielerisch gibt es eigentlich nichts
auszusetzen. Fans der Serie werden sich über die gelungenen
und abwechslungsreichen Level freuen, die Rätsel sind
gut gelungen und verlangen oftmals ein wenig Zeit, bis sie
geknackt wurden. Im Vergleich zu den Vorgängern ist
Tomb Raider: Die Chronik um einiges kürzer ausgefallen.
Die einzelnen Abschnitte hat man in kurzer Zeit bewältigt
und so finden sich Dauerzocker schon bald am Spielende.
Dennoch: Anhänger des Action-Adventure-Genres sollten
also nicht warten und sich die vorerst letzte Tomb Raider-
Inkarnation zulegen.
Wertung
Grafik: 7/10
Sound: 8.5/10
Gameplay: 8/10
Motivation: 7.5/10
Spielspaß:
8/10
Niclas
Weimar
Projektleiter neXGam.de (www.ps2-x.de)
e-mail: niclas@nexgam.de
dieser Artikel wurde vom Autor ursprünglich verfasst für:
Sega-Zone
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