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Rayman 2: The Great Escape - Sega Dreamcast

Sonic bekommt Konkurrenz
...und zwar durch den kleinen Helden Rayman, der vor einiger Zeit schon auf dem PC und diversen Konsolen einen Auftritt hatte. Damals noch in einem 2-D Kostüm, wagt sich Rayman nun auf Dreamcast in die dritte Dimension um den bösen Piraten Klingenbart und seine Gevolksleute vom einst friedvollen Planeten zu vertreiben. Auch Rayman selbst wurde von den Schurken gefangen genommen und seiner Kräfte beraubt - eine scheinbar aussichtslose Situation. Fast! Denn ein alter Freund namens Globox fasst sich ein Herz und lässt sich zu Rayman in die Zelle werfen.....

Eines haben die Wachen jedoch nicht bemerkt: Globox hält in seinem riesigen Maul einen "Silberlum" versteckt, welcher Rayman zumindest einen Teil seiner Kräfte wieder gibt. Unser Held bricht aus und macht sich auf, die 1000 goldenen "Lums", die als Einheit die Energie der Welt darstellen, zu suchen und wieder zu vereinen.

Abtauchen in eine andere Welt!
Ein dickes, dickes (!!!) Kompliment an die Leveldesigner! Was das Spiel an Abwechslung bietet, kann locker mit Sonic mithalten und das soll was heißen. Neben den Jump'n Run-tpyischen Hüpflevels fliegt Ihr etwa mit einem Pulverfass durch die Gegend, reitet auf einer Rodeo-Rakete, fahrt an einer Seeschlange Wasserski oder fliegt Star Wars-like durch eine mit Querbalken durchzogene Station, wo Ihr einige Zeit unter Laserbeschuss steht (höre ich da etwa Tie Fighter-Schüsse?) und das in einer ordentlichen Geschwindigkeit! Ihr seht, hier werdet Ihr einiges zu tun haben. Und gerade diese besonderen Levels (schon mal auf einer Pflaume durch die Gegend gehüpft?) machen das Spiel für mich so unheimlich motivierend. Ich will einfach sehen, was ich als nächstes machen muss - oder besser "machen darf".
Ein Verirren in den Levels ist praktisch ausgeschlossen, Ihr wisst eigentlich immer, wo Ihr als nächstes hin sollt und dabei müsst Ihr nie größere Wege zurücklegen. Permanente Action ist also garantiert, wie es sich für ein ordentliches Jump'n Run der Spitzenklasse gehört. Und auch die Rätsel sind ohne Ausnahme stets zu lösen, wirklich über längere Zeit hängen bleiben, werdet Ihr nie.
Die Geschichte wird im Verlauf des Spiels in der Game-Engine geschickt und amüsant weitererzählt und lässt Euch des öfteren schmunzeln, wie z.B. beim Auftritt der fünf kleinen Kerlchen, die sich nicht einigen können, wer nun von ihnen der König der Kleinlinge ist und sich gegenseitig ständig die Krone stibitzen.
Die Levels sind wunderschön gestaltet und haben ein gewissen Comic-Flair, was aber nie ins Kindische abdriftet wie viele N64-Jump'n Runs.
Der Schwierigkeitsgrad wurde von Ubi Soft glücklicher Weise im zweiten Teil auf ein angenehmes Maß runtergeregelt. Das soll nicht heißen, dass es ein Leichtes für Euch wird, in den knapp 20 Levels zu bestehen! Aber nach einigen Anläufen dürften selbst die härteren Brocken kein Problem mehr sein. Und ich garantiere, dass Ihr Euch nach einigen Levels den Schweiß von der Stirn wischen werdet...

Im Gegensatz zur PC- und N64-Version haben die Designer der Dreamcast-Fassung noch eine witzige, wenn auch nicht sonderlich spektakuläre, Mehrspieleroption spendiert, die mit dem eigentlichen Spielprinzip nichts mehr zu tun hat. Diese sollte aber nur als kleine Draufgabe angesehen werden - einen vollwertigen Multiplayermodus ersetzt das nicht. Aber es ist zumindest neben der schöneren Grafik ein Grund, zur Dreamcast-Version zu greifen.


Liebe zum Detail
Die Grafik ist wirklich schön und detailverliebt. Man merkt dem Spiel einfach an, dass die Entwickler sich Zeit genommen haben. In Blumenfeldern fliegen kleine Schmetterlinge auf und niedliche Rüsseltierchen schwirren neugierig hinter Rayman her. Die Levels erstrahlen in den buntesten Farben und wirken durchgehend wie aus einem Guss. Dies mag auch daran liegen, dass wunderschöne Lichtquellen geschickt verteilt sind und dem Spieler ein tolles Flair vermitteln. Zu Slowdowns kommt es im ganzen Spiel nicht ein einziges mal und das bei 60 fps.Mein einziger Kritikpunkt ist nur, dass man Rayman 2 seine Herkunft doch manchmal ansieht. Die Oberflächen von Gras und flüssigen Elementen wirken ziemlich konturlos, typisch fürs N64, aber zum Glück nicht ansatzweise so verwaschen. Das stört aber überhaupt nicht, weil man einfach zu sehr in den Levels gefangen ist.

Das Geschehen auf der Bildfläche wird von grandioser Hintergrundmusik untermalt, die sich ständig dem Geschehen anpasst. Selten hört man etwas so Passendes und Atmosphärisches wie hier. Die Soundeffekte sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern und es gibt nichts, was nicht mit seinem eigenen Sound dargestellt wird, auch wenn es nur einmal im ganzen Spiel vorkommt. Eine richtige Sprachausgabe hat Rayman 2 nicht, sämtliche Gespräche laufen in einem unverständlichen Getuschel ab.

Auch die Steuerung ist prima und nicht kompliziert. Mit A springt Ihr, ein zweimaliges Drücken bewirkt, dass Rayman mit seinen Propellerhaaren langsam nach unten segelt und B entsendet gefährliche Energiekugeln, die den Piraten Schaden zufügen und mit denen Ihr auch Schalter etc. betätigen könnt. Das war's dann auch schon - die restlichen Knöpfe sind lediglich dazu da, die Kamera zu justieren, umherzublicken oder die Statusanzeige ein- und auszublenden. Gegenstände nimmt Rayman automatisch auf den Rücken, wenn Ihr Euch davor stellt.

Fazit
Rayman 2 hat mich für eine Weile in eine total andere Welt versetzt und es kam bei mir bislang noch nie auf Dreamcast vor, dass ich mich praktisch durchgehend vor den Fernseher gesetzt habe und nur zum Essen und Schlafen zwangsweise eine Pause einlegen musste. Wenn Ihr nach Sonic ein motivierendes und fetziges Jump'n Run sucht, dann wartet nicht länger und holt Euch Rayman 2.


Wertung

Grafik: 8/10
Sound: 9/10
Motivation: 10/10
Spielspaß: 9/10
Insgesamt: 9/10



© 1999/2000/2001/2002 Markus Girg