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MDK2 - Sega Dreamcast


Ich lach mich schief! Mit dem damals neuartigen MDK auf PC hat Shiny wieder einmal schrägen Humor bewiesen und ein Actionspiel der Spitzenklasse geschaffen, das den Spielern mehr als einmal nasse Augen beschert hat. Trotz Top-Wertungen, konnte es die Erwartungen der Entwickler nicht erfüllen und bewies sich leider als Ladenhüter. Für den Nachfolger verzeichnet sich nun Bioware verantwortlich. Doch das Sequel hat dadurch nicht im geringsten an Charme verloren...


Grundlegendes Spielprinzip
Was das Spielprinzip angeht, hat sich nicht allzu viel geändert, MDK2 spielt sich praktisch wie der Vorgänger - smooooooth! Zu Kurt hinzu gekommen sind allerdings die beiden spielbaren Charaktere Max und Dr. Hawkins, die sich beide jeweils komplett anders spielen. Während ihr mit Kurt weiterhin neben knackigen Schießeinlagen typische Puzzlerätsel lösen und eine ruhige Hand im Sniper-Mode beweisen müsst, steht beim sechspfotigen Hund Max Action nonstop auf dem Programm. Wie könnte man nur 6 Pfoten praktisch für das Spiel nutzen? Richtig, man stellt den Hund auf zwei und gibt ihm 4 Wummen in die freien Pfoten. In den Levels findet ihr mit Max am laufenden Band neue Waffen, so dass euch eure Schusskraft so gut wie nie ausgeht. Die Levels von Dr. Hawkins spielen sich hingegen fast wie klassische Adventures. Er ist sehr verwundbar und daher nur bedingt für scharfe Schusswechsel geeignet. Doch sein Erfindungsreichtum lässt ihm immer wieder alles Erdenkliche aus den herumliegenden Gegenständen basteln (z.B. ergibt ein Toaster mit Brot und radioaktivem Material einen "radioaktiven Toastgranatenwerfer"). Leider sind die Ideen der Designer betreffend Dr. Hawkins Aufgaben etwas außer Rand und Band geraten - oft artet es in reines Ausprobieren aus, welcher Gegenstand nun mit welchem kombiniert werden muss.

Eigenwilliges Spieldesign
"In was für 'nem Film bin ich denn hier gelandet?" - bestimmt eine Frage, die sich der eine oder andere beim ersten mal spielen stellen wird. Ihr befindet euch hier in einer seltsamen Science-Fiction-Umgebung mit sehr abwechslungsreichen Ortschaften, die es allerdings in sich haben. Mal müsst ihr mit Max und seinem Jetpack einen ewig langen, mit Laserkanonen bestückten Turm hinauf fliegen (nicht vergessen, in der Luft euer Jetpack nachzutanken!) und das andere mal sollt ihr mit Dr. Hawkins heikle Hüpfpassagen meistern. Zwischen und auch manchmal mitten in den Levels gibt es lustige kleine Spielchen, wie das Steuern einer Rakete in bester 2D-Shooter Manier. Eines kann ich euch auf jeden Fall versprechen: Mehr Abwechslung findet ihr derzeit in keinem Actionspiel, und das meine ich genau so, wie ich es sage!
Insgesamt erwarten euch zehn Levels (drei für jeden Charakter und ein frei wählbares), wobei jedes aus völlig unterschiedlichen Elementen zusammen gesetzt ist und euch seinen eigenen Endgegner entgegensetzt.
Was aber leider, leider enorm an den Nerven der Spieler zerrt: Gott, ist das Teil schwer! Schon in den ersten drei Levels werdet ihr gefordert ohne Ende, v.a. bei den Bossen werden einige Gelegenheitszocker schnell genervt das Pad zur Seite legen. Dasselbe trifft auch auf die knackigen Rätsel - nicht immer ist klar, was zu tun ist - und einige Actionelemente zu. Für manche mag sowas ja motivierend sein - ich zähle mich da aber nicht dazu. Doch das ist letztendlich wohl Geschmackssache.

Für was der erste Teil ja schon berüchtigt war, ist der Humor in Kurts Welt. Und auch beim zweiten Teil zeigt Bioware, dass sie Shiny recht gut verstanden haben und setzten die Art gekonnt fort. Schon die verblödeten Sounds der Aliens lassen euch schmunzeln, gar nicht zu sprechen von kleinen Details, wie witzige Fenster-putzende Droiden oder ein Aliens in einem Gleiter, die euch bei einer Reihe von Sprungeinlagen mit Beifall unterstützen oder gnadenlos ausbuhen. Lacher sind auf alle Fälle garantiert!


Technisches Spitzenniveau
Die Grafik ist, wie bereits erwähnt, einfach nur abgefahren und ein totaler Hingucker. Etwas in der Art hat man wohl bislang nur im Prequel zu Gesicht bekommen. Doch automatisch schlecht muss das ja nicht sein - MDK2 ist der beste Beweis dafür. Gerade die himmlischen Texturen lassen den Puls rasen. Nichts anderes kann man von den Animationen der Figuren und dem gelungenen Schattenfall behaupten. Die Engine ist ultraflüssig, schnell und kommt nur selten ins Stocken. Anfangs wohl etwas ungewohnt, stellt sich die Steuerung im Laufe des Spiels als sehr innovativ und geeignet heraus. Ihr bewegt Kurt, Max und Dr. Hawkins nicht etwa mit dem Analogstick oder Digital-Kreuz - nein, ihr benutzt dazu die Buttons X, Y, A und B (X und B lässt euch strafen). Der Analogstick ersetzt quasi die Maus, mit ihm könnt ihr euch umschauen bzw. die Richtung ändern. Die Trigger-Knöpfe lassen euch springen und schießen, das Digital-Kreuz wird je nach Charakter anders belegt. Sehr gut an dieser Steuerung ist z.B., dass ihr mit Max gleichzeitig ausweichen, schießen und mit dem Digital-Kreuz eure vier Waffen auswechseln könnt.

 

Fazit
Traumhaft weiche und abgefahrene Grafik, Level, die abwechslungsreicher nicht sein könnten, drei spielbare Charaktere und genialer Humor - Zockerherz, was willst du mehr? Wäre da nicht der meiner Meinung nach demotivierende Schwierigkeitsgrad, hätte dem Spiel das Tor in eine höhere Wertungsregion offen gestanden. Wenn ihr euch davon aber nicht abschrecken lasst, dann ist MDK2 euer Spiel! Ach ja: Es wurde für den deutschen Markt komplett lokalisiert und tadellos übersetzt.


Wertung
Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Motivation: 7/10
Spielspaß: 9/10
Insgesamt: 8/10
Gameplay: 8,5/10
Insgesmt: 8,5/10

+ sehr gute Übersetzung
+ tolle Helden
+ durchdachte, spaßige Level
- frustrierender Schwierigkeitsgrad




© 1999/2000/2001/2002 Markus Girg