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Hydro Thunder - Sega Dreamcast

Firestarter!
Ihr seid die stolzen Besitzer eines des heißesten Speedboats dieses Planeten. Ihr habt den Motor bis ins Unendliche getunt und Euer Baby mit allen legalen und illegalen Extras versehen. Ihr zählt zu der Spitzenklasse im Motorsport und niemand kann Euch mehr das Wasser reichen... dachtet Ihr! Doch eines Tages flattert ein Brief ohne Absender in Euren Briefkasten. Ihr öffnet ihn und findet ein blaues Blatt Papier mit dem folgenden Text: "Sie sind zum ständigen Mitglied der H.T.R.A. berufen worden." Darunter befindet sich noch das Startdatum der neuen Saison und der geheime Austragungsort des ersten Rennens. Wenn die Bullen davon spitzbekommen, und das werden sie spätestens wenn das Spektakel los geht, werden sie alles daran legen, die illegale Veranstaltung zu verhindern. Die Hydro Thunder Racing Association wird von sämtlichen Instanzen der ganzen Welt gesucht, doch niemand hat die Chance, sie einzuholen...

Hydro Thunder ist das neueste Werk von Midway und ergänzt die langsam stattliche Spieleauswahl von Dreamcast um das erste Speedboat-Spiel. Ob es mit seinen Verwandten auf den anderen Konsolen mithalten kann, erfahrt Ihr in diesem Review.

Mit 1000 PS durch die Pampa
Viele Modi hat Hydro Thunder nicht zu bieten. Besser gesagt... eigentlich nur einen! Ihr wählt einen der anfangs drei zur Verfügung stehenden Tracks, springt in eines der coolen Speedboats (Oh, ich liebe "Damn The Torpedos"!) und ab geht's. Ziel ist es, alle drei Easy-Kurse als mindestens Dritter zu beenden. Gelingt Euch dies, werden die drei Medium-Tracks freigeschaltet. Spätestens jetzt wird die Sache doch etwas anspruchsvoller, und Ihr habt die Aufgabe, als Zweiter ins Ziel zu kommen. Wenn Ihr dann selbst dieses Hindernis überwindet, dürft Ihr Euch an den leider unmenschlich schweren Hard-Tracks die Zähne ausbeißen. An die zu erspielenden Bonus-Tracks, falls Ihr es schafft in den Hard-Kursen jeweils Erster zu werden, solltet Ihr besser gar nicht erst denken. Also nicht verzweifeln, wenn Ihr schon bald nicht mehr weiterkommt. Ohne Cheats ist es leider kaum möglich, alle der tollen Tracks bewundern zu können. Schade, Midway!

Aber abgesehen davon macht das Spiel eine wahnsinns Laune! Ihr tretet gegen 15 Kontrahenten an und startet, versteht sich, jeweils aus der letzten Reihe. Dafür habt Ihr als Einziger die Möglichkeit, die Gaszeichen, welche für Euch auf der Strecke versteckt sind, einzusammeln. Habt Ihr eins von Ihnen ergattert, könnt Ihr eine bestimmte Zeit lang den Turbo reinhauen und mit etwas Übung und Geschick, Hydro Jumps durchführen (bis ans Limit beschleunigen, dann abbremsen und sofort den Turbo anschmeißen).
Kompliment an die Streckendesigner! Was wir hier zu sehen bekommen, sind die wohl bisher actionreichsten und schönsten Tracks in einem Spiel dieser Art. Manchmal springt Ihr an die 5 Sekunden lang über Gebirgsketten und Luxusjachten, um dann wieder nach dem Aufkommen weiterzuheizen. Abkürzungen gibt es auch jede Menge, doch um die zu finden, muss man schon etwas genauer hinsehen oder einfach nur Glück haben.


Technisch brillant
Als ich Hydro Thunder das erste mal gespielt habe, konnte ich es gar nicht fassen, mit wievielen Details und wunderschöner Grafik die Strecken versehen sind. Ihr springt 50 Meter tief in eine funkelnde, von Fledermäusen behauste Höhle mit klasse Reflexionen auf der schönen Wasseroberfläche, taucht kurz unter die aufschwappenden Wasserwogen, um dann mit dem Turbo und jeder Menge Wasserspritzern an Euren unglaublich plastisch wirkenden Gegner-Booten fast schon im Flug vorbei zu rasen. Ganz einfach ausgedrückt:

Was Hydro Thunder uns hier grafisch bietet, gehört zu dem Besten,
was bisher auf Dreamcast zu sehen war.

Auch die Soundeffekte sind wunderbar gelungen. Die je nach Wellenlage und Booten unterschiedlich klingenden Motorengeräusche und netten Effekte, wie die in den unterirdischen Kanälen von Venedig erklingenden Glockenlaute, sind einfach eine Klasse für sich. Im Hintergrund erhaltet Ihr Anweisungen von Eurem Team, dass sich z.B. um die Ecke das nächste Gaszeichen verbirgt und es ärgert sich dann auch mit Euch, wenn Ihr es verpassen solltet. Die Musik hält sich dezent im Hintergrund, passt aber irgendwie nicht ganz zu dem actionreichen Geschehen.



Auch die Steuerung überzeugt in vollem Maße. Selbst Einsteiger finden sich denkbar schnell zurecht und Profis driften um die Kurven und holen sich mit dem Hydro Jump sämtliche Gaszeichen. Das Vibration Pack lässt Euch die Wellen und den Turbo am eigenen Leibe spüren. Manchmal rüttelt das Pad so stark, dass man fast schon vergisst, vor dem Fernseher zu sitzen und sich die aufkommenden Wasserspritzer aus dem Gesicht wischen möchte.

Fazit
Hydro Thunder bietet Rennspielfans Action pur! Und das auf exzellenten Strecken und mit packender Grafik. Das Spiel ist bis auf die Bonusstrecken nahezu eins zu eins vom Automaten auf Dreamcast umgesetzt worden. Das trifft auch leider auf den Schwierigkeitsgrad zu. Hier hätte Midway etwas mehr Feingefühl für uns Konsolenspieler aufbringen und die Hürde doch etwas tiefer legen müssen. Anfangs noch hoch motiviert, verliert man spätestens bei den Hard-Kursen die Lust an den Misserfolgen und findet es einfach nur schade, nicht noch die tollen Bonus-Strecken fahren zu dürfen. Aber davon abgesehen, bekommt Ihr mit Hydro Thunder ein Speedboat-Spiel der Spitzenklasse. Werden Euch die Kurse zu schwer, schnappt Ihr Euch einfach einen Freund und zeigt ihm (ohne Computer-Gegner), wie die Stichflammen eines Turbos aussehen. Aber auch so wird Euch das Spiel im Singleplayer-Modus von Zeit zu Zeit wieder anlocken. Zwar nicht, um das Unmögliche endlich doch zu schaffen, aber einfach um ein bisschen Spaß zu haben.


Wertung

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Motivation: 7/10
Spielspaß: 9/10
Gesamt: 8/10

Tipp: Ihr habt übrigens im Mehrspielermodus die Möglichkeit, alle Strecken für die Dauer der Session freizuschalten, indem Ihr ein Rennen nach dem anderen beendet.






© 1999/2000/2001/2002 Markus Girg