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Ecco the Dolphin - Defender of the Future - Sega Dreamcast

Mit Ecco the Dolphin - Defender of the Future setzen die geistigen Väter aller Ecco-Teile - Appaloosa Interactive (vormals noch Novotrade) - die bekannte Ecco the Dolphin Serie aus 16 Bit Zeiten auf Dreamcast fort. Boten schon die beiden Vorgänger (der erste Teil erschien 1992 auf Mega Drive) innovatives Gameplay, 1A Grafik und phänomenale Kompositionen, zeigt sich auch der dritte Teil der Serie nicht kleinlich und bringt euch konkurrenzlose Grafik und Musikstücke, welche ihresgleichen suchen. Glaubt mir, ich lege auch gerne mal Ecco ein um mir einfach nur die tollen Musikstücke anzuhören.

Das innovative Gameplay der beiden Vorgänger wurde ohne Einbußen in 3D umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Hierbei wartet Ecco the Dolphin - Defender of the Future mit einer “echten” 3D Welt auf. Ihr lauft nicht nur geradeaus, nach links oder rechts, sondern könnt Euch in alle Himmelsrichtungen bewegen. Die Unterwasserwelt in Ecco the Dolphin - Defender of the Future wirkt so real wie in keinem anderen Spiel zuvor. Das Lichtspiel im Wasser, die Fischschwärme, Schildkröten, die in der Gegend umhertreiben, das Rauschen des Meeres: All das trägt zu der genialen Atmosphäre bei.

Zur Story

Delphine und Menschen lebten vor 500 Jahren in Eintracht und Harmonie. Sie kolonisierten fremde Planeten und entwickelten ihre Kultur stetig weiter, bis ein “Der Feind“ genannter Gegner sich aufmachte, die Erde zu erobern und den Frieden zu stören. Mühselig drängten Menschen und Delphine die extraterrestrischen Gegner zurück und errichteten den “Hüter“, der mit einem riesigen Schutzschild die Erde umgab und die Aliens fernhalten sollte.
Doch der Feind schlief nicht und wartete auf den Zeitpunkt der Schwäche, der schon bald kam. Die fiesen Aliens durchbrachen den Schutzschild, zerstörten den Hüter und versuchen nun die Zeitlinien zu ändern, um das Bündnis zwischen Delphinen und Menschen ungeschehen zu machen. Dabei gerät Ecco in diesen Vortex und reist so durch verschiedene Zeitabschnitte. Dem einen, in dem die Menschen die Delphine versklavt haben, dem anderen, in dem Delphine den Menschen vertrieben haben und in einen Abschnitt, in welchem die Aliens die Erde beherrschen.
Die Story zu Ecco the Dolphin - Defender of the Future stammt übrigens vom preisgekrönten Science Fiction Autor David Brin.

Im kühlen Nass

Nach dem Intro beginnt euer Abenteuer in einer ruhigen Bucht, die von Walen, Delphinen, Seegras, Schwämmen und kleinen Fischen bevölkert wird. Dieser Level gehört zu dem ersten von vier Abschnitten, der vor dem Zeitpunkt spielt, an dem die Aliens den Schutzschild durchbrochen haben.
Sofort sticht euch die 1A Grafik von Ecco ins Auge, die erst mal euren Mund offen stehen lässt. Ganz seltene und minimale Slowdowns trüben den bombastischen Eindruck in keinster Weise. Der häufig kritisierte Nebel entpuppt sich als nützliches Add On zum Realitätsgrad der Unterwasserwelt, oder habt Ihr schon mal bei einem Tauchgang im Meer kilometerweit in die Ferne gucken können ? Sicherlich nicht !


Nach sprachlosem Gaffen schwimmt ihr mit dem real animierten Delphin durch die Bucht und lauscht der atmosphärischen Musik, die von der 1. Spielsekunde an zu begeistern weiß. Mit dem A-Button lasst ihr Ecco durch das Wasser planschen. Je öfter ihr A drückt, desto schneller wird Ecco - bis zu einem bestimmten Limit. Danach haltet ihr den Knopf einfach gedrückt. Mit dem B Button führt Ecco einen kurzen Schub aus. Dieser Schub kann auch zum einen als Rammattacke gegen feindlich gesinnte Meeresbewohner verwendet werden (wie z.B. Haie, Quallen oder Muränen), zum anderen fangt ihr damit Fische und bessert Euren Energiehaushalt auf. Es kann euch schon mal passieren, dass Ihr in Felsvorsprüngen klemmen bleibt. Mit gedrücktem Y Button und einer Bewegung des Analogsticks nach unten könnt Ihr euch aber schnell wieder befreien.
Ecco ist klasse animiert und bewegt sich mit so viel Dynamik durch das Wasser, dass ihr ihn kaum noch von echten Delphinen unterscheiden könnt. Die Jungs von Appaloosa haben sich dabei keineswegs des Motion Capturing Verfahrens bedient, sondern animierten den Delphin per Hand, was anscheinend ein sehr gute Idee war.

 


Wie ihr sicherlich bald merken werdet braucht euer Held ab und an frische Luft, da er sich zu der Gruppe der Säugetiere zählt. Diese bekommt ihr entweder durch Auftauchen an die Oberfläche oder auch von manchen Pflanzen (an den aufsteigenden Blasen erkennt man, ob es sich um einen großzügigen Spender handelt).
Luft ist bei Ecco the Dolphin - Defender of the Future das A und O. Übrigens könnt ihr an der Wasseroberfläche kleine Kunststücke vollführen, wie z.B. auf dem Wasser tanzen.

 

Nachdem ihr Euch dann mit den Gewohnheiten und der Steuerung von Ecco vertraut gemacht habt, könnt ihr munter im Wasser umherschwimmen und die atemberaubende Atmosphäre der Unterwasserwelt genießen.

 

Schwimmen? Schön und gut, aber was muss ich überhaupt machen ?

Um in dem Spiel weiterzukommen, müsst ihr mittels eures Sonars (X Button drücken) mit anderen Delphinen / Walen kommunizieren bzw. die Glyphen (leuchtende Edelsteine, die im Wasser umhertreiben) befragen. Ihr erhaltet dann meist mehr oder weniger nützliche Tipps und Rätsel, die es zu lösen gilt. Hierbei fällt schon auf, dass die Rätsel um einiges härter und anspruchsvoller sind, als simple “Bringe Schlüssel A zum Ort B“ Rätsel, wie in Resident Evil. Meist erhaltet ihr verschlüsselte Botschaften, die es durch viel Gehirnschmalz und Überlegung zu lösen gilt. Hier sei gesagt, dass kein einziges Rätsel bzw. keine einzige Aufgabe in Ecco the Dolphin - Defender of the Future unlösbar ist! Das Spiel erfordert einfach nur viel Geduld.
Es kann leider all zu oft passieren, dass ihr in den Arealen, die teilweise gigantische Ausmaße annehmen, nach Hinweisen Ausschau halten müsst, was sich aber wie die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen gestaltet.

Der Frustfaktor in Ecco the Dolphin ist wegen schweren Rätsel und auf Grund der anspruchsvollen Geschicklichkeitsaufgaben ziemlich groß. Anfänger werden diesen Titel evtl. nach den ersten paar Levels frustriert in die Ecke schmeißen. Anspielen ist also deswegen schon mal Pflicht !

In den ersten Levels erhaltet ihr, nachdem ihr manchen Delphinen bei Ihren Problemen geholfen habt, die Fähigkeit mit Eurem Sonar Haie zu verwirren oder auch Fischschwärme zu leiten. Ihr lernt auch neue Spezialfähigkeiten, wie zum Beispiel mit eurem Sonar Felsbrocken zu zerstören, euch unsichtbar zu machen oder euer Lungenvolumen zu dehnen.
All diese Fähigkeiten sind für ein Fortkommen im weiteren Spielverlauf unerlässlich.
Ihr werdet noch einige Überraschungen in dem Spiel erleben, von denen ich nichts verraten möchte.

Nicht jedem wird Ecco the Dolphin - Defender of the Future zusagen. Das Spiel scheidet auf jeden Fall die Geister und sollte vor dem Kauf erst mal Probe gespielt werden. Jedoch sollte man mindestens mal drei Level spielen, bevor man zu einem ersten Eindruck kommt.

Fazit

Ecco ist ein konkurrenzloses Produkt, dass mit seinem innovativen Spielprinzip wirklich Geschmackssache ist, aber trotzdem viele Fans finden wird, die das Spiel zu schätzen wissen werden. Der Frustfaktor bei diesem Titel ist enorm hoch und gehört für mich mitunter zu den schwierigsten Dreamcasttiteln überhaupt. Doch wen das nur noch mehr anspornt, der wird das Spiel lieben! Anspielen ist bei diesem Titel also auf jeden Fall Pflicht! Wer innovative Spielideen liebt, sich den hohen Schwierigkeitsgrad zutraut und mindestens 50 Stunden Spielzeit investieren kann, der sollte zu Ecco greifen. Für mich einer der besten Dreamcast-titel überhaupt.

Grafik: 10 / 10
Sound: 9/ 10
Motivation: 8 / 10
Spielspaß: 9 / 10
Gesamtwertung: 9 / 10



 

Niclas Weimar
Projektleiter neXGam.de (www.ps2-x.de)
e-mail: niclas@nexgam.de
dieser Artikel wurde vom Autor ursprünglich verfasst für: Sega-Zone