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Crazy Taxi - Dreamcast

It's party time, let's have some fuuuuun!
Gott, wie lange habe ich auf die Dreamcast-Umsetzung dieses Automatenkrachers gewartet! Schon als ich Crazy Taxi damals das erste mal in der Spielhalle ausprobiert habe, konnte man mich nur unter Androhung von körperlicher Gewalt vom Lenkrad trennen. Doch jetzt hilft selbst das nicht mehr, denn was schon damals glänzte, hat von SEGA nun noch einmal eine kräftige Politur für Dreamcast bekommen.

Wenn Ihr mir an dieser Stelle schon vertraut, vergesst den Rest dieses Reviews, geht los und holt Euch das Spiel!

Sonne, Palmen und... Taxen!
Crazy Taxi ist eindeutig auf Spaß ausgelegt. Wer will sich schon komplizierte Routen merken, Verkehrszeichen beachten und das Tempolimit einhalten? Nein, in diesem Spiel ist die pure Form von Action und Fun angesagt, gemixt mit California-Atmosphäre. Das merkt Ihr spätestens im fetzigen Intro, wenn der Sprecher Euch auffordert, endlich in die Pedale zu treten: "Hey, hey, hey, it's time to get craaazy! That's right, we got craaazy drivin' and craaazy music, when you push the start-button. So come on, let's go!"
Ihr habt zu Beginn die Wahl zwischen drei Spielmodi. Im Arcade-Mode brettert Ihr wahlweise drei, fünf oder zehn Minuten durch eine wirklich erstklassig designte City oder Ihr spielt nach Automaten-Regeln. Hier habt Ihr Anfangs eine bestimmte Zeit, die gnadenlos abläuft. Gabelt Ihr Fahrgäste auf, bekommt Ihr ein paar Zusatzsekunden gutgeschrieben, abhängig davon, wie weit der Gast befördert werden will. Das könnt Ihr an der Farbe des Kreises erkennen, der um ihn herum gezeichnet ist und in dem Ihr anhalten müsst, damit er einsteigen kann. Je schneller Ihr die Leute zu den Zielen bringt, desto mehr Bonussekunden erhaltet Ihr außerdem dazu. Seid Ihr wirklich langsam, gibt's bis auf das Fahrgeld gar nichts. Ihr solltet Euch also schleunigst beeilen, wenn Ihr nicht bald das zerschmetternde "Game over" auf dem schwarzen Bildschirm sehen wollt.
Die zweite "Spielart" ist der Original-Mode, der aber irreführender Weise nichts anderes ist, als eine zweite Stadt, in der Ihr Euch auch nach den beschriebenen Regeln austoben dürft. Und glaubt mir, beide Städte sind riesig! Als Orientierungshilfe zeigt Euch ein kleiner Pfeil jeweils an, wo Ihr als nächstes abbiegen müsst.
Und zu guter letzt könnt Ihr noch im Crazy Box-Mode Euer Können unter Beweis stellen. Ihr müsst verschiedene Mini-Spielchen beenden, wie z.B. in einer knapp bemessenen Zeit alle Ballons auf einer Wiese zerplatzen zu lassen oder mit Eurem Wagen 70 Kegel mit Drifts umzuhauen.

Witzig ist auch, wohin Eure Mitfahrer manchmal gebracht werden wollen. Hier hat SEGA wohl nebenbei seine Finanzen ein kleinwenig verbessert, denn da kommen Sprüche wie "Take me to the Original Levis Store!" oder "I want to Pizza Hut!". Einfach so den einfachsten Weg zu den Ortschaften zu nehmen, ist aber nicht drin. Im Gegenteil, Ihr solltet nach Möglichkeit versuchen, Euch unter Übergehen sämtlicher Verkehrsregeln durch den dichtesten Verkehr zu mogeln. Denn Eure Gäste wollen unterhalten werden! Wenn Ihr nahe an anderen Schlitten vorbeikurvt, gibt's Moneten, genau wie für lange Sprünge und coole Drifts.

In den beiden Hauptspielmodi Arcade und Original gibt es übrigens kein eigentliches Ziel. Ihr müsst nur versuchen, soviel Geld wie möglich zu machen, bevor die Zeit bei Null angelangt ist.


Ein Fest der Sinne

Was Euch hier grafisch geboten wird, ist alles andere als gewöhnlich. Wären da nicht die Pop-Ups im Hintergrund und die gelegentlich Ruckler, könnte man ohne Zweifel behaupten, dass das Spiel nicht von dieser Welt ist. Aber abgesehen davon, wird Euch der Mund offen stehen bleiben, dafür garantiere ich! Am Straßenrand ragen prächtige Gebäude in den Himmel, die Umgebung strotzt nur so von Details und Feinheiten und das bei einer bahnbrechenden Spielgeschwindigkeit (!!!) und dichtem Verkehr - wow! Es ist einfach überall Bewegung drin und Ihr habt ständig das Gefühl, in einer lebendigen Metropole Euer Geld zu verdienen. Hätte sich SEGA noch ein bisschen Zeit gelassen, wäre es auch sicher kein Problem gewesen, die manchmal auftretenden Ruckler zu beseitigen, da diese meistens immer an den gleichen Stellen bemerkbar werden. Was soll's! Das tut dem Spielspaß keinen Abbruch und andernfalls hätten wir ein paar Wochen länger warten müssen...

Die Soundkulisse lässt Euch ebenfalls nur mit dem Kopf schütteln. Eure Fahrgäste beschimpfen oder loben Euch von Hinten, Fußgänger springen unter Gekreische zur Seite, während Ihr reifenquietschend, mit lautem Motorgetöse und Musik von Bad Religion und The Offspring ums Eck brettert, das macht Laune! Kurz und bündig: spitzenklasse!

Die Steuerung ist simpel und sehr Arcade-lastig ausgefallen. Wie von anderen Spielen gewohnt, beschleunigt Ihr beim Pad mit R und bremst mit L. A legt den Rückwärtsgang und B den Vorwärtsgang ein. Wenn Ihr schnell hintereinander A und B drückt, driftet Ihr um Ecken und den Turbo könnt Ihr reinhauen, indem Ihr kurz vom Gas geht, B drückt und dann wieder das Gas voll durchdrückt. Mag etwas umständlich klingen, ist es aber nicht. Bemängeln muss ich allerdings, dass Ihr manchmal einige Zeit an Mauern und Laternenstangen hängen bleiben könnt, obwohl Ihr z.B. nur mit Eurem Kofferraum eine Wand berührt. Das kann nerven und u.U. einen neuen Rekord vermasseln. Ihr könnt Euch aber leicht darauf einstellen und gewisse Situationen von vornherein vermeiden. Das Vibration Pack wird natürlich auch unterstützt und Ihr spürt permanent das leichte Rütteln Eures aufgemotzten Motors oder Kollisionen mit andern Wagen.

Fazit
Am Ende steht ein Spiel, das nahezu perfekt ist und was sich niemand von Euch entgehen lassen sollte. Wenn Ihr Fun wollt, führt kein Weg an Crazy Taxi vorbei. Es macht einfach einen Höllenspaß, über die steilen Hügel zu springen oder durch Blumenbeets, Straßencafes und Eisenbahntunnel zu rasen. Daher sprechen wir hier bei Sega-Zone eine eindeutige Kaufempfehlung für dieses Meisterwerk aus - ohne Einschränkung.


Wertung

Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Motivation: 9/10
Spielspaß: 10/10
Insgesamt: 9/10


© 1999/2000/2001/2002 Markus Girg