Amiga
CD32
Anfang
der 90er Jahre wurde eine große Modellumstellung bei Commodore
vollzogen. Die originalen 16BIT Chipsätze wurden durch 32BIT
ersetzt, der A500 wurde vom A600 und vom A1200 abgelöst.
Der Amiga A3000 musste dem A4000 weichen. Im noch jungen
Medium „CD-Rom“ sah man viel Potenzial ( CDTV ). Man hatte
also die Hardware, nur womit erreicht man den Massenmarkt
? Nach Übereinstimmung mit einigen englischen Spieleentwicklern,
denen man das Problem vorgetragen hatte: mit einer Spielekonsole
! So wurde die Weiterentwicklung des CDTV (CDTV/CR) eingestellt
und im Oktober 1992 die Entwicklung des CD32 begonnen. Als
im Februar 1993 rund ein Dutzend fertige Prototypen zu den
Entwicklern gesandt wurden, war die Zukunft Commodores schon
besiegelt. Der desolaten Lage Commodores zum Trotz wird
die Konsole dem gespannten Publikum im Juli 1993 vorgestellt.
Nur,
wird sie auf dem Konsolenmarkt nie die Chance bekommen,
die sie gebührte. Für die Amiganer war die CD32 nicht Computer
genug, für die Konsoleros nicht bekannt. Es gab (so gut
wie) keine Werbung, in den Elektrofachmärkten verkam sie
zwischen den Computern, während die Sega und Nintendo-Konsolen
stets von Kunden umringt wurden. Es war sowieso eine eigenartige
Situation damals. Mit der CD32 kamen noch das 3DO und ATARI
Jaguar heraus, NextGen-Konsolen der allerersten Stunde (CD-Rom,
Video-Modul usw). Alle 3 hatten keine Chance gegen die Macht
des SEGA Megadrive und Super-NINTENDO ( Module, 16-Bit).
Manche Stimmen meinen ohne das CD32 wäre Commodore schon
Ende 1993 Bankrott gegangen. Könnte gut sein, trotzdem schafften
sie es 50.000 Stück zu Produzieren. Es war aber kein Geld
mehr da für Werbung und dergleichen, da nutzte auch die
technische Überlegenheit der Konsole nichts.........
In
meinen Augen sprachen 4 Gründe gegen das CD32 :
die Nintendo und Sega-Geräte waren günstiger, CD-ROMs waren,
bei Konsolen nicht die Regel,
Steckmodule waren bequemer, finanzielle
Schwierigkeiten seitens Commodore, daraus resultierend:
keine Werbung, geringe Stückzahlen kaum CD32 Umsetzungen,
zumeist nur konvertierte A500 und CDTV Spiele Am 29. April
1994 war es soweit. Nachdem
noch die Produktion der MPEG-Karte fürs CD32 angelaufen
ist, meldete Commodore USA zahlungunfähigkeit an.
Noch
4 Jahre zuvor war Commodore Weltweit der größte Computerhersteller
! Die
Firma wurde aufgelöst, die Amiga- und Namensrechte an Dritte
verkauft. Alles in allem entstanden ungefähr 100 Spiele
für das CD32 von denen KEINE aber auch annähernd die Fähigkeiten
der Konsole ausnutzt. Mit der SX-1 Erweiterung könnte man
alle Amigaspiele spielen. Das wären so ca. 4 – 5000 Stück.
Wenn man die minimalen finanziellen Mittel bedenkt und an
den daraus resultierenden Folgen für die beteiligten Ingenieure
und Entwicklern, ist die CD32 schon ein tolles Stück Hardware.
Und
noch etwas : Wenn wir an unseren PS2, X-Boxen und Dreamcast
die CD – Auswurftaste drücken, sollten wir den 3 Vorreiterkonsolen
gedenken, die uns dies ermöglichten.
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